Pünktlich um 13.51 Uhr startete im Rahmen der Räbschter Dorffasnacht der Fasnachtsumzug. Pünktlich waren auch die meisten Zuschauer, viele von ihnen maskiert, gekommen, um dem närrischen Volk auf die Füsse zu schauen.
Sonnenschein, Punscherle und viele Guggen
Originelle Maskierungen
Die Teilnehmer am Umzugstross hatten sich grosse Mühe gegeben. Geradezu liebevolle, teils äusserst originelle Maskierungen ergaben ein närrisches Bild. Wie etwa gleich die Gruppe der Gespenster zu Beginn des Umzugs. Gespenster, vor denen sich wohl niemand gefürchtet hat. Eher gute Geister, denn finstere Dämonen.
Zum Fürchten schaurig waren dann aber die ganz grauslichen Gestalten, die als «Diabolus Inferno» Klein und Gross erschreckten. Bedrohliche Ungeheuer, scheinbar direkt der Hölle entstiegen. Ebenso seltsame Wesen waren dann die «Abtwiler Gnomen», die auch mit zuckersüssen Bonbons die Zuneigung der Kinder nicht erringen konnten.
Ganz das Gegenteil waren die lustigen kleinen Pizzabäcker, von denen jeder eine Pizzawarmhalteschachtel in der Hand hielt. Nur dass sich darin keine köstliche Tomatensauce-Flade mit Mozzarella verbarg, sondern Konfetti. Viel Konfetti. Das von den Pizzaiisti mit viel Vergnügen an die Frau oder den Mann, bzw. in deren Hemdkragen gebracht wurde.
Kiloweise kleine Papierschnitzel
Was auffallend war: soviel Konfetti oder Punscherle wie heute in Rebstein hat man noch selten bei einem Fasnachtsumzug im Rheintal gesehen. Kiloweise wurden die kleinen Papierschnitzel ins Volk geworfen. Und einige der Umzugswagen führten noch einen mit Punscherle gefüllten Beiwagen mit sich, in den vorzugsweise junge Damen geworfen und deren Kleidung regelrecht ausgestopft wurde.
Aufwändig und originell gestaltet war der Wagen «Asterix und Obelix bei den Räbschtern». Wobei Obelix tatsächlich einen Hinkelstein dabei hatte und Sänger Troubadix wie in den Comicalben auf einem Baum sass und seine Leier schlug.
Video: Ulrike Huber
In ihrer ersten Fasnachtumzugssaison befinden sich die Wearlagrübler aus Diepoldsau mit ihrem Umzugswagen, der einem Schiff nachempfunden ist. Unter dem Motto «Fang das Leben» wurden aber eher Mädchen eingefangen und in das - das hatten wir doch schon? - mit Punscherle gefüllte Beiboot eingetaucht.
Umzugswagen und Kostümgruppen
Neben weiteren Schauergruppen, wie den Ribelbüüchwiiber oder Räbafägern, neben den Umzugswagen und Kostümgruppen nahmen selbstverständlich auch viele Guggenmusiken am Räbschter Fasnachtsumzug teil. Das ganze Rheintal war vertreten. Bleandastöber, Lavaria, Guggesuuser, Rhi-Jooli und wie sie alle heissen.
Sie alle schmetterten ihre schrägen Töne gegen den strahlend blauen Himmel. Weitgehend sinnbefreite Musik, die aber automatisch gute Laune macht. Wie auch die aufwändigen Kostümierungen der Pseudomusikanten. Überhaupt war gute Laune wieder einmal Trumpf. Und besonders die vielen Kinder, die kleinen Prinzessinnen, Cowgirls und Cowboys und Spidermans, hatten ihre helle Freude. Machten mit beim munteren Konfettischmeissen. Und versuchten, so viele Bonbons und Lutscher wie möglich zu ergattern.