«Ich habe immer gedacht, ich gehe nicht in die Politik», erzählt Johannes Keel im Gespräch mit rheintal24, «das wäre ein schwieriges Geschäft, das mich ein paar Jahre kosten würde.» Weshalb denn jetzt der Sinneswandel? Warum die Kandidatur für den Kantonsrat? «Ganz einfach. Im Gesundheitswesen gibt es viele offene Fragen, dass es schlimmer ist, wenn man dem Ganzen nur von aussen zusehen muss und nicht mitreden kann.»
In Führungsfunktionen und Gremien
Der Mediziner war schon in vielen Führungsfunktionen und Gremien und bringt deshalb beste Voraussetzungen mit, um im Kantonsrat mitzuarbeiten. «Was an der kantonalen Krankenhauspolitik falsch ist? Da wurde vieles verkehrt gemacht, was besser geht. Wie es uns die Kantone Thurgau und Graubünden ja aktuell vormachen. Dort werden keine Spitäler geschlossen, sondern es wird expandiert.» So betreibe der Kanton Thurgau inzwischen praktisch alle MRIs in der Ostschweiz. So auch die Radiologie Nordost in Heerbrugg.
«Spitalspolitik und –planung muss doch unbedingt überregional und überkantonal statt finden», so Johannes Keel weiter, «Nehmen wir das Vorbild der Armee, wo die gesamte Logistik über nur vier Regionen der Schweiz verteilt ist. Dort sind die sieben Ostschweizer Kantone in einer Region zusammengefasst. Als Oberstleutnant im kantonalen Verbindungsstab SG der Territorialdivision 4, der Verbindungsstelle zwischen der Armee und dem kantonalen Krisenstab, konnte ich mich selbst vom guten Funktionieren dieser Strukturen überzeugen.»