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Balgach
21.01.2024

Discosound im Blasmusikgewand

Die Jugendmusik Rebstein-Balgach bot eine reife Leistung
Die Jugendmusik Rebstein-Balgach bot eine reife Leistung Bild: Ulrike Huber
Der Musikverein Balgach und die Jugendmusik Rebstein-Balgach gaben am Samstagabend unter dem Motto «Kult hoch drei» mit einem Unterhaltungsabend den Startschuss in das neue Vereinsjahr. Mit Discosound und fetten Märschen.

Was war das denn für eine Stimmung am samstäglichen Unterhaltungsabend des Musikvereins Balgach! Als Beginnerband und Jugendmusik Rebstein-Balgach auf die Bühne kamen, wurden sie mit Geschrei und Transparenten wie Popstars empfangen. Passend zum Motto des Abends: «Kult hoch drei». Womit die Discozeit der Siebziger und Achtziger Jahre gemeint war, die vor allem nach der Pause zu Ehren kam. Denn vorab gab es noch «richtige» Blasmusik zu bewundern.

Der Unterhaltungsabend war ausgezeichnet besucht Bild: Ulrike Huber
André Breitenmoser vom MV Balgach Bild: Ulrike Huber

Konzertmarsch mit einleitenden Fanfarenklängen

Viele wollten mit dabei sein, als zu Beginn die Aktiven des Musikvereins Balgach loslegten. Die Mehrzweckhalle Riet in Balgach war jedenfalls voll besetzt. Die Musiker starteten mit dem Stück «Sympatria», einem Konzertmarsch mit einleitenden Fanfarenklängen. Typische Blasmusik neueren Stils.

Dirigent Michael Schläpfer Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Ein Musikstück, das den Balgacher Musikern gleich Gelegenheit bot, zu zeigen, auf welch gutem Niveau gespielt wird. Ein zeitweise faserntief schmeichelnder Beginn eines schönen Konzertabends. Ein Stück des Komponisten Thomas Asanger, das musikalisch den Begriff «Heimat» neu definiert. Heimat ist dort, wo wir uns wohlfühlen.

Bild: Ulrike Huber
Moderator Stefan Rechsteiner Bild: Ulrike Huber

Charakterzüge einer Hauskatze

Es folgte gleich eine weitere Komposition von Thomas Asanger. Mit «Nora» präsentierte der MV Balgach ein Werkstück, das die vielschichtigen Charakterzüge einer Hauskatze beschreibt – mal ganz ruhig und nachdenklich und im anderen Moment verspielt und ungestüm. Mit diesem gefälligen Werk spricht der Komponist all jenen aus der Seele, die ihr Leben und das ihrer Familie um charismatische Vierbeiner bereichern.

Dirigent Michael Schläpfer und der MV Balgach erhielten verdienten Applaus Bild: Ulrike Huber
Bild: Ulrike Huber

Gleichzeitig ein Stück, in dem sich verspielte, lustige Passagen mit ernsten, getragenen Teilen abwechseln. Und damit dem Orchester unter der musikalischen Leitung von Michael Schläpfer die Möglichkeit gaben, sich in der ganzen Breite seines Könnens zu beweisen. Vor dem Auftritt der Jugendmusik ReBa und der Beginnerband wurde die Klarinettistin und eidgenössische Jubilarin Denise Meier für 35-jährige Zugehörigkeit zur Blasmusik geehrt.

Bild: Ulrike Huber

Video: Ulrike Huber

Amerikanische Marschiermusik

Dann kamen die musikalischen Jungspunde an die Reihe. Beginnerband und Jugendmusik spielten zunächst gemeinsam einen typisch amerikanischen Marschiermarsch – «Armed Forces on Parade». Mit erstaunlicher Reife präsentierten die jungen und sehr jungen Musiker unter der musikalischen Leitung von Fadri Gschwend diesen Medley aus Märschen der amerikanischen Streitkräfte.

Bild: Ulrike Huber
Jugendmusik-Dirigent Fadri Gschwend Bild: Ulrike Huber

Es folgten zwei Einzelauftritte der Beginnerband, ehe dann die Jugendmusik Rebstein-Balgach alleine in ihre Instrumente blies. Mit einer Melodie, die jedermann und jederfrau bekannt ist. Nämlich dem Titelsong aus dem Katastrophendrama «Titanic». «My heart will go on» wurde im Original von Celine Dion interpretiert. Die Blasmusikadaption gab Elina Stäheli die Möglichkeit, sich bei einem Solo auf ihrer Querflöte zu beweisen.

Reife Leistung

Eine tolle Vorstellung gaben dann die Soloauftritte von Sophia di Federico (Querflöte), Jari Breu (Trompete) und Sascha Breitenmoser (Tenorsaxophon) im Stück «Für immer uf di». Die Interpretation dieses Songs von Patent Ochsner war eine reife Leistung, nicht nur der Solisten, sondern der gesamten Jugendmusik. Da wurde gezeigt, dass einige zukünftige Meister ihres Fachs heranwachsen. Respekt!

Beginnerband & Jugendmusik ReBa Bild: Ulrike Huber
Elina Stäheli Bild: Ulrike Huber

Nach der Pause, in der das geneigte Publikum mit Riesenschnitzel aus der Festküche verwöhnt wurde, legten die Aktiven wieder los. Und jetzt kamen getreu dem Motto des Abends «Kult hoch drei» wirklich nur noch Kultsongs aus den Zeiten zu Ehren, als die Friedensbewegung noch stark, der Ostblock noch Ostblock war, und in den Kinos ein blutjunger Sylvester Stallone als «Rocky» seine Gegner vermöbelte. Ja, wir befinden uns in den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts.

Mit dem Mofa unterwegs

Es waren vergnügliche Momente, die den Zuhörern beschert wurden. Musikalische Momente, die Erinnerungen weckten. An die Zeit, in der man selbst noch mit dem Mofa unterwegs war und etwa den Song «Can´t take my eyes off you», gesungen von Gloria Gaynor, vor sich hin summte. Ein Song, der von der MV Balgach wunderbar intoniert wurde.

 

Sophia di Federica, Jari Breu und Sascha Breitenmoser Bild: Ulrike Huber

Wie überhaupt der ganze Streifzug durch die Welt von Disco und Glamour. Wobei es beim Van Morrison – Song «Brown eyed girl» zu einer Premiere kam. Denn für dieses eine Stück übernahm Sascha Breitenmoser, der gerade den Dirigentenkurs absolviert hat, zum ersten Mal den Taktstock von Standarddirigent Michael Schläpfer.

Mit einer musikalischen Reise zur New-Wave-Band ABC, zu Polo Hofer, Boney M. und Flashdance ging ein vergnüglicher und leichter Musikabend zu Ende, der den Besuchern viel Spass gemacht hat.

rheintal24/gmh/uh