Vielen ist dieser Sonntag auch unter dem Namen «Gaudete» (lateinisch «Freut Euch!») bekannt. Das kommt aus dem Eingangsgesang, der es in sich hat: «Gaudete in Domino semper!» – «Freut euch im Herrn allezeit!» Dieser Vers aus dem Philipperbrief sagt: Der Herr ist nahe, es dauert nicht mehr lange. Der Imperativ verstärkt die Intention.
Ist Jesus «der Kommende»?
Am vergangenen zweiten Sonntag im Advent ging es umdie harsche Umkehrpredigt des Johannes. Heute erfahren die Gläubigen, wie Jesus über ihn denkt. Im Evangelium nach Matthäus (Mt 1t, 2-11) geht es an diesem Tag noch einmal um Johannes den Täufer, der die Menschen auf die Ankunft des Messias vorbereiten soll. Meist wird es so verstanden, dass Johannes im Gefängnis Zweifel ander Messianität Jesu kommen. Entspricht Jesus nicht seinen Erwartungen, ist er ihm zu zurückhaltend? Möglich ist aber auch die umgekehrte Sicht: Johannes hört vom Auftreten Jesu und fragt sich, ob er vielleicht «der Kommende» ist.
Der Adventssonntag sagt den Christen: Freut euch! Etwas Grosses wird passieren. Jubelt, denn bald ist es so weit. Einen solchen «freudigen Sonntag» gibt es auch nach der Halbzeit der Fastenzeit mit Blick auf Ostern, den 4. Fastensonntag «Laetare».