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Eichberg
04.09.2020
04.09.2020 12:37 Uhr

Traurige Schweine und ein Autoscooter

Paul Müller zeigte seine zum Teil fröhlichen, zum Teil nachdenklich machenden Figuren (Bilder: Ulrike Huber)
Paul Müller zeigte seine zum Teil fröhlichen, zum Teil nachdenklich machenden Figuren (Bilder: Ulrike Huber) Bild: Ulrike Huber
Gut besucht war die Vernissage einer Ausstellung des Steinmetz und Bildhauers Paul Müller in Eichberg. Gezeigt werden bunte und fröhlich-nachdenkliche Phantasiefiguren aus Kalkstein.

Seit Jahren setzt der Verein „Kultur am Chapf“ immer wieder wesentliche Grundpfeiler im Kulturgeschehen der kleinen Gemeinde Eichberg. Konzerte, Ausstellungen und Workshops mit meist Rheintaler Künstlern, die zeigen, wieviel Talent und kreatives Können der Region zwischen Rüthi und Rheineck innewohnt. So auch bei der ersten Veranstaltung, die in diesem Jahr möglich war. Mit einer „Gartenpartyvernissage“ wurde eine Ausstellung des Altstätter Steinmetz und Bildhauers Paul Müller mit zahlreichen Besuchern eröffnet.

Die Werke von Paul Müller fanden bei den Vernissagebesuchern grossen Anklang. Bild: Ulrike Huber

Der bereits aus mehreren regionalen Ausstellungen bekannte 38-jährige Paul Müller ist ein Schelm im besten Sinn des Wortes. Ein Künstler, der aus Kalkstein und Lackfarben vordergründig lustige, in Wahrheit aber nachdenklich machende Phantasiefiguren und unbekannte Wesen schafft. Surreale, unglaublich detailreiche Darstellungen. „Ich sehe irgendeinen Gegenstand, das kann eine normale Schachtel sein, der mir eine Idee eingibt. Ein Gegenstand, der mich einfach interessiert. Dann mache ich eine grobe Skizze und gehe ans Werk. Und weil der Sandstein langweilig grau ist und grau nicht schön ist, wird das Werk dann in bunten Farben lackiert,“ erzählt der bärtige Künstler von seiner Vorgehensweise, „aus dem Stein herausgemeisselt und mit Acrylfarben bemalt oder lackiert, das sind meine Werke.“

  • Die Mitglieder des organisierenden Vereins «Kultur am Chapf» betreuten die Vernissagegäste mit grosser Herzlichkeit. Bild: Ulrike Huber
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  • Ein Autoscooter mit zwei an die Werke von Manfred Deix erinnernden Biedermännern. Bild: Ulrike Huber
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  • Es war eine Vernissage zum Wohlfühlen. Bild: Ulrike Huber
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Dem Betrachter zeigt sich wirklich eine „bunte Truppe“. Seltsame Figuren wie ein reihernder Schwan oder ein Liebespaar mit Fisch auf der Schulter. Ein Esel mit Krawatte gesellt sich zu einem traurig dreinschauenden und im Sofa sitzend in ein TV-Geräte stierendes Schwein. Und am Eingang zur Ausstellung steht ein kleiner Miniscooter mit zwei Figuren, die auch der Welt des bekannten österreichischen Karikaturisten Manfred Deix entsprungen sein könnten. Entwaffnend und bestürzend in ihrer bieder-bürgerlich-dumpfen Ausstrahlung.

Lebhaft wirkende Werke aus Stein, die derzeit unter dem Titel „Ausstellung einer bunten Truppe“ im Haus zur alten Sonne (vis-a-vis der Eichberger Schule) am 05./06., am 12./13. und am 19. September zu sehen sind. Samstags von 13.00 bis 16.00 Uhr und sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr.

gmh/uh
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