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Region Rheintal
22.11.2023

«Die einzige Variante zur Verkehrsentlastung bleibt die S18»

Reto Friedauer: «Wien proklamiert weiterhin mantrahaft die aus Schweizer Sicht nicht realisierbare Variante Lustenau Süd. »
Reto Friedauer: «Wien proklamiert weiterhin mantrahaft die aus Schweizer Sicht nicht realisierbare Variante Lustenau Süd. » Bild: Ulrike Huber
Der Vorarlberger Markus Wallner erklärte zum Ergebnis der Lustenauer Volksbefragung zur CP-Variante der S18, man dürfe aber die überregionale Bedeutung der S18 nicht vergessen. Und Agglomerations-Präsident Reto Friedauer will gegen Schwerverkehrsverlagerungen ankämpfen.

Wie bereits ausführlich berichtet, waren bei der rechtlich nicht bindenden Volksbefragung am Sonntag in Lustenau 77,4 Prozent der Stimmberechtigten der Meinung, dass die Gemeindeverantwortlichen sich gegen eine Umsetzung der CP-Variante aussprechen sollen. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 30,22 Prozent.

Hochrangige Verkehrsverbindung

Bei der CP-Variante der S18 handelt es sich um eine etwa 8,5 Kilometer lange Ortsumfahrung Lustenaus am Rande einer Riedlandschaft, ausgehend vom Autobahnanschluss Dornbirn-West in die Schweiz nach St. Margrethen (Kanton St. Gallen). Damit würde eine hochrangige Verbindung zwischen den beiden Autobahnsystemen der Schweiz und Österreichs geschaffen. Entlastungswirkung hätte die nach aktuellem Planungsstand rund zwei Milliarden Euro teure S18 vor allem für Lustenau, aber auch für die Bodensee-Gemeinden sowie insbesondere auch für Diepoldsau, Au und St.Margrethen.

Die von Asfinag und Land Vorarlberg favorisierte CP-Variante der S18 Bild: asfinag.at

Dafür kämpfen wir!

Was sagt der St.Margrethner Gemeindepräsident und Präsident von Agglomeration Rheintal Reto Friedauer zu dieser für das St.Galler Rheintal äusserst heiklen Entwicklung? Er gibt sich kämpferisch: «Nun steht fest: Wien und Lustenau wollen die CP-Ostumfahrung nicht. Wien proklamiert weiterhin mantrahaft die aus Schweizer Sicht nicht realisierbare Variante Lustenau Süd. Die Marktgemeinde Lustenau setzt nun auf kurz- und mittelfristige Massnahmen. Auch das St. Galler Rheintal ist von dieser Frage stark betroffen. Und wir wollen vor allem eines nicht: durch die blockierte Verkehrspolitik in Österreich ausgelöste Schwerverkehrsverlagerungen auf andere Zollämter in der Region. Dafür kämpfen wir!»

Zurück zur Stimmungslage in Vorarlberg. «Echte Antworten hat die Volksbefragung nicht gebracht», sagte Landeshauptmann Markus Wallner zur APA, «die entscheidende Frage lautet: Soll es eine Verkehrslösung für das untere Rheintal geben? Für mich ist die Antwort klar: Ja!» Und die einzig mögliche Variante zur Verkehrsentlastung sei und bleibe die S18. «Umso wichtiger wird es sein, dass wir uns als Land Vorarlberg weiterhin gemeinsam mit der Asfinag für eine Verkehrslösung im unteren Rheintal einsetzen», so Wallner.

Landeshauptmann Markus Wallner: «Echte Antworten hat die Volksbefragung nicht gebracht» Bild: Landespressestelle Vorarlberg

CP-Variante oder gar nichts

Also Ja zu einer Bodenseeschnellstrasse S18, aber kein klares Ja zur CP-Variante? Der Vorarlberger ÖVP-Landespolitiker Roland Frühstück brachte es auf den Punkt. Er sieht die Notwendigkeit, den betroffenen Bürgern in der Region reinen Wein einzuschenken: «Entweder wir bekennen uns zur 'CP-Variante', oder die Menschen im unteren Rheintal müssen mit dem bestehenden Verkehrsaufkommen leben lernen», sagte er. Eine realistische Alternative sei nicht in Sicht.

rheintal24/gmh/uh