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Fussball Regional
21.11.2023
21.11.2023 13:11 Uhr

«Ich mache keine halben Sachen»

Unternehmer Claudio Jung will auch beim FC Au-Berneck seinen Stempel aufdrücken.
Unternehmer Claudio Jung will auch beim FC Au-Berneck seinen Stempel aufdrücken. Bild: leaderdigital.ch
Der FC Au-Berneck hat eine starke Vorrunde gespielt, was nicht unbedingt in dieser Form erwartet werden konnte. Trotzdem brodelt es unter dem Deckel - u.a. ist von unzufriedenen Spielern und Dissonanzen mit dem Trainer zu hören. Nun hat Claudio Jung als Sportchef das sportliche Zepter übernommen. Der 32-Jährige nimmt exklusiv bei uns Stellung.

Zweitligist FC Au-Berneck hatte eine ereignisreiche Vorrunde hinter sich. Die Mannschaft von Roman Hafner hat mit überzeugenden Leistungen beeindruckt und belegt derzeit den vierten Platz in der Meisterschaft. Und in der Vorrunde des Schweizer Cups sind die Unterrheintaler nach dem 3:2 Erfolg gegen Eschenbach am vergangenen Wochenende in die Halbfinals eingezogen.

Neben den sportlichen Erfolgen gab es jedoch auch einige negative Ereignisse, die für Aufsehen sorgten. Dazu zählt die zwölfmonatige Sperre von Carlo Lamorte wegen angeblichen Spuckens und die Störball-Affäre, die zu zwei Platzsperren und einer mehrmonatigen Funktionssperre für den beteiligten Funktionär führte. 

Letzte Woche wurde bekannt, das Claudio Jung die Position des Sportchefs übernimmt, die seit der Demission von Guido Böhrer im Frühherbst vakant geblieben ist. Wir haben beim neuen sportlichen «Tätschmeister» nachgefragt. 

Roman Hafner: Die Resultate und sportlichen Leistungen sprechen ganz klar für den 55-jährigen Cheftrainer. Bild: Ulrike Huber

Claudio Jung, aus dem Umfeld der Mannschaft wird seit Wochen kolportiert, dass verschiedene Spieler den Verein verlassen wollen, wenn in der Winterpause kein Trainerwechsel erfolgt, und das trotz sportlich äusserst erfolgreicher Vorrunde. Was ist hier dran?

Aktuell ist es so, dass ich mit einigen Spielern gesprochen habe und keine Abgänge zu vermelden habe. Wir haben nach anfänglichen Schwierigkeiten eine gute Hinrunde gespielt und dank guter Teamleistung auch sogenannte Experten, die uns als Abstiegskandidaten Nummer 1 betitelt haben, Lügen gestraft.

Ich darf nun das Privileg geniessen und das Amt des Sportchefs von Guido Böhrer übernehmen, der mir eine Einheit überlässt, die füreinander und miteinander kämpft. Meine Aufgabe ist es nun, alles zu analysieren und mir ein Gesamtbild zu machen. Da wir uns nun in der wohlverdienten Winterpause befinden, kann ich mir gut Zeit nehmen, mit allen Beteiligten Gespräche zu führen. Wir werden informieren, sobald ich Veränderungen vorgenommen habe.

Nach einem klaren Bekenntnis zum aktuellen Trainer tönt das nicht. Und würde nicht grundsätzlich die Opportunität fehlen, wenn man einen Trainer nach einer solch starken Hinserie wechselt?

Roman Hafner hat meinen grössten Respekt, da er uns damals zugesagt hat, obwohl 13 Spieler den Verein verlassen haben und ungewiss war, mit welchem Spielermaterial er in die neue Saison starten kann. Er hat es zusammen mit meinem Vorgänger Guido Böhrer hinbekommen, eine Mannschaft zu formen, mit den klaren Zielvorgaben des Vereins, junge eigene Spieler einzubauen.

Natürlich habe ich meine eigene Vorstellung und Ideen, wie ich das Projekt weiterführen will. Es ist mir von grosser Wichtigkeit, dass die Mannschaft hinter dem Trainer steht und der Trainer die Mannschaft erreicht. Ich werde jetzt viele Gespräche mit dem Mannschaftskern sowie mit Roman Hafner und seinem Trainerteam führen um herauszufinden, wo wir stehen. Welche Entscheidungen ich treffe, werde ich nach der Analyse und Gespräche kommunizieren. 

Sind in der Winterpause Verstärkungen geplant?

Mein Ziel ist es klar, die 1. Mannschaft noch mit 2 bis 3 Spielern zu verstärken und das Kader in der Breite zu erweitern. Auch mit dem Hintergrund, da mit Daniele Varano und Jaro Böhrer zwei Leistungsträger aufgrund von Reisen länger fehlen werden. Allfällige Neuverpflichtungen hängen aber von den Forderungen der Spieler ab. Wir weichen nicht vom Weg ab, weiterhin auf unsere eigene Jugend zu setzen. Wir haben zum Beispiel den 2:1 Sieg gegen Ems mit sieben eigenen Spielern realisiert. 

Du hast bei früheren Aussagen verlauten lassen, dass Du eine Sportkommission bilden möchtest. Wer soll dieser Sportkommission angehören?

Ich werde eine Sportkommission bilden und bin ich aktuell in Gesprächen mit verschiedensten Personen. Dabei muss klar sein, dass sie inhaltlich die gleiche Philosophie teilen und mich entsprechend unterstützen. Da müsst ihr mir aktuell noch ein wenig Zeit geben, mich in alles einzulesen und einzuarbeiten. Aber wer mich kennt und wer mich in den letzten zwei Jahren beobachtet hat, weiss, dass ich keine halben Sachen mache. 

red/rheintal24
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