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Vorarlberg
10.10.2023

Ammoniak-Austritt bei der Kunsteisbahn Hohenems

Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr konnten die Gefahr bannen (Symbolbild)
Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr konnten die Gefahr bannen (Symbolbild) Bild: Kapo SG
Zu einer gefährlichen Situation kam es am Montag bei Arbeiten an der Kühlanlage der Kunsteisbahn Hohenems, als Ammoniak ausgetreten ist. Nach einem Grosseinsatz der Feuerwehr konnte die vorübergehende Sperre der Umgebung des Eisstadions wieder aufgehoben werden.

Am Montag führte um 11.35 Uhr ein Kältetechniker Arbeiten an der Kühlanlage der Kunsteisbahn Herrenried in Hohenems durch. Der Techniker war damit beschäftigt, Kältemittel «NH3» (Ammoniak) zu befüllen. Dabei löste sich eine vermeintlich drucklose Schutzkappe von ihrer Verschraubung, weshalb das Kältemittel in flüssiger Form austrat.

Undichter Absperrhahn

Grund für den Druck auf der Schutzkappe dürfte ein undichter Absperrhahn gewesen sein. Der Techniker wollte sich anschliessend mit entsprechender Schutzausrüstung ausstatten und das Serviceventil schließen, um ein weiteres Auslaufen der toxischen Flüssigkeit aus dem Kühlkreislauf zu verhindern. Die bereits ausgelaufene und inzwischen verdampfende Substanz führte jedoch zu einem Nebel, der ein Schließen dieses Ventils für den Techniker unmöglich machte. Er alarmierte daraufhin die Einsatzkräfte.

Erst der Einsatz von Gefahrgutspezialisten der Feuerwehren Dornbirn, Lustenau und Schwarzach machte es möglich, das Ventil an der Kühlanlage zu schliessen. Die bis dahin ausgelaufene Flüssigkeit sorgte jedoch weiterhin zu einer gesundheitsgefährdenden Konzentration, weshalb längere Zeit keine Entwarnung gegeben werden konnte.

Geh- und Radwege gesperrt

Aufgrund des zur Einsatzzeit herrschenden Südwindes musste das Tennis-Event-Center und eine angrenzende Grossbaustelle evakuiert, sowie Strassenstücke, Geh- und Radwege um die Kunsteisbahn aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Zudem wurde die Bevölkerung im Bereich nördlich der L46 per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und möglichst in ihren Häusern zu bleiben.

Diesbezüglich gab es um 14.00 Uhr seitens der Feuerwehr Entwarnung.
Am Einsatz waren 70 Männer/Frauen der freiwilligen Feuerwehren, 12 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes sowie 14 Beamte der Polizei eingesetzt.

Fact-Box

Ammoniak ist ein stark stechend riechendes, farbloses, wasserlösliches giftiges Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Aufgrund seiner grossen spezifischen Verdampfungsenthalpie von 1368 kJ/kg wird Ammoniak unter der Bezeichnung R-717 auch als Kältemittel eingesetzt. Vorteile sind eine geringe Entflammbarkeit, der nicht vorhandene Beitrag zum Treibhauseffekt oder zur Zerstörung der Ozonschicht sowie der Verwendungsbereich von −60 bis +100 ° Celsius. Von Nachteil ist die potentielle Toxizität von Ammoniak und die damit einhergehenden Sicherheitsanforderungen.

rheintal24/gmh/uh/vlpd