Die Kantonsrätin kennt das Leben in der Stadt, hat selbst mehrere Jahre in Freiburg und Zürich gelebt und studiert. Und stellt dem Stadtleben ein ambivalentes Zeugnis aus.
Trotz den Vorzügen bin ich in der Stadt oft gestresst. Was im Rheintal, in kleinen Strukturen schön ist, ist das Zusammenleben. Keine Anonymität wie in der Stadt. Tatsächlich existiert in der Schweiz ein Stadt-Land-Graben. Wobei es für unsere Gesellschaft wichtig ist, dass er nicht grösser wird. Dass sich beispielsweise die Kluft zur Landwirtschaft nicht vergrössert. Die Konsumenten, die Detailhändler und die Landwirte sind hier in der Verantwortung und die Politik schafft die Rahmenbedingungen, damit Arten- und Klimaschutz darin genügend Platz finden. Da wäre es doch gut, wenn auf einzelnen Feldern alternative Methoden ausprobiert würden. Oder auch kleine Veränderungen, wie etwa, dass man an den Feldrändern wieder grosse Bäume pflanzt.
Zur ihrem Hauptthema im Wahlkampf hat Karin Hasler die zu hohen Krankenkassenprämien gemacht. Die ja 2024 wieder um etliche Prozentpunkte steigen und gerade für den Mittelstand in vielen Familien zum finanziellen Problem werden.
Keine Frage, die Prämienverbilligung muss nochmals gestärkt werden. Und es müssen endlich Anreize geschaffen werden, dass sich die Behandlungskosten nicht weiter ins Unermessliche steigern. Auch die kapitalistischen Mechanismen rund um das Gesundheitswesen und die Pharmakonzerne spielen hierbei eine zentrale Rolle. Aber was mich am meisten stört, ist, dass die Schweiz ein reiches Land ist, und vielen Menschen oft am Ende des Monats immer weniger Geld übrigbleibt. Das Leben wird teurer. Mieten und Krankenkassenprämien steigen rasant. Die Kaufkraft ist unter Druck. Darum setze ich mich für tiefere Krankenkassenprämien. Es stört mich noch mehr, dass, weil Wirtschaftswachstum nur mit Kaufkraft geht, die rechtsbürgerlichen Parteien stets verhindern, dass Massnahmen zur Verbesserung der Kaufkraft umgesetzt werden wie beispielsweise die Prämien-Entlastungs-Initiative der SP, die bald vor die Urne kommt. Ich vertrete die Anliegen der Büetzer, der Pflegenden, der Menschen ohne grosse Pensionskasse, der Benachteiligten und wenig Verdienenden.