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Wahlen 2023
28.09.2023
26.09.2023 18:03 Uhr

Patrick Dürr: «Lösungen finden statt Probleme bewirtschaften!»

Patrick Dürr: «Die Zukunft unseres Landes liegt mir am Herzen»
Patrick Dürr: «Die Zukunft unseres Landes liegt mir am Herzen» Bild: zVg
Kantonsrat Patrick Dürr (49) aus Widnau kandidiert für die Liste «Die Mitte» für den Nationalrat. Was treibt ihn an? Wofür will er sich einsetzen? Rheintal24 hat mit ihm gesprochen.

Patrick Dürr ist ein vielbeschäftigter Mann. Vizedirektor und Leiter der UBS Rheintal, Kantonsrat und Vizepräsident des Hauseigentümerverbandes des Kantons St.Gallen. Dennoch strebt er ein weiteres Amt an und kandidiert auf der Liste «Die Mitte» für einen Sitz im Nationalrat. Was sind seine Motive dafür?

«Als Vater zweier erwachsener Kinder, engagierter Politiker und Vizepräsident des Hauseigentümerverbandes (HEV) des Kantons St.Gallen liegt mir die Zukunft unseres Landes am Herzen. Wir müssen mit unseren Ressourcen haushälterisch umgehen. Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und die Rahmenbedingungen im Nationalrat mitzugestalten.»

Grosser Verfechter des Milizsystems

Sein Engagement in der Politik sieht der Widnauer als Dienst für die Gesellschaft, als Möglichkeit, sich für die Bevölkerung, für jeden einzelnen einzusetzen. Er wird sich von seinem Background her vornehmlich für das Gewerbe, den Mittelstand und die Hauseigentümer einbringen. «Wenn ich gewählt werde, werde ich mein Pensum in der Bank reduzieren, aber aktiv in der Privatwirtschaft bleiben. Denn ich bin ein grosser Verfechter des Milizsystems.»

Warum er für «Die Mitte» kandidiert? «Dort kann ich mich am meisten mit den Werten identifizieren: Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft, Anstand und Solidarität. Wichtig ist es, Lösungen zu finden und Probleme nicht nur zu bewirtschaften.» Weshalb er nicht nur zu Wahlkampfzeiten kantonsweit viele regionale Veranstaltungen besucht. Vor allem jene des HEV und seiner Regionalgruppen.

Patrick Dürr im Gespräch mit rheintal24 Bild: Ulrike Huber

Zustand des Gesundheitswesens

«Es gibt viele grosse Herausforderungen zu lösen, die wir nicht isoliert betrachten dürfen. Die steigende Bevölkerungsdichte, das Sicherheitsgefühl, der Fachkräftemangel, die Gesundheitskosten und die Belastungen für den Mittelstand hängen stark zusammen. Wir müssen die Chancen sehen und nicht die Probleme wälzen.» Besonders über den Zustand des Gesundheitswesens im Rheintal macht er sich Gedanken. «Auch beim Wegfall des Spitals Altstätten muss im Rheintal die Notfallversorgung gewährleistet sein. Wenn das geplante Ärztehaus in Altstätten gut strukturiert und organisiert sein wird, wird es sicher ein Erfolg.»

Dennoch ist er überzeugt, dass man die Kosten im Gesundheitswesen besser in den Griff bekommen muss. Wofür man in diesem Bereich eine Kostenbremsen einführen müsse, denn die Kosten dürfen nicht stärker steigen, als die restliche Wirtschaft wächst. Wenn es so weitergehe, wie bis jetzt, werde es jedenfalls schwierig, auf Dauer eine Finanzierung zu finden.

Bild: Ulrike Huber

Ermöglicher statt Verhinderer

Für das Gewerbe und die vielen KMU´s hat Patrick Dürr einen klaren Wunsch an die Politik: «Die Bürokratie darf nicht weiter zunehmen. Die Politik und die Behörden müssen wieder zu «Ermöglicher» werden und dürfen keine «Verhinderer» sein. Im Zentrum steht, gemeinsam Lösungen zu finden und zukunftsfähige Rahmenbedingungen für unser Land zu schaffen.»

Auch in der derzeitigen Situation, in der es hohe Einnahmen auf der Steuerseite gibt, müssten ständig die Ausgaben überprüft werden. Ist der Staat wirklich für Aufgaben zuständig, die er übernimmt? Und ist die Verwaltung auch so effizient wie möglich? «Was sicher nicht gut ist, ist, die Steuern sozusagen auf Vorrat zu erheben.» Wobei das Schweizer System, in welchem die Gemeinden in ihrer jeweiligen Region in einem Wettbewerbsverhältnis stehen, zu niedrigen Steuersätzen beitrage.

Bild: Ulrike Huber

Fachkräftemangel und Migration

Was sagt Patrick Dürr zum Thema Fachkräftemangel und Migration? «Die Wirtschaftspolitik muss Lösungen ermöglichen und nicht regulierend eingreifen. Dann wird man dem Fachkräftemangel mit Automation und attraktiver Besoldung entgegensteuern können. Die Branchen dürfen sich nicht allein auf Zuzug aus fremden Ländern und Regionen verlassen, sondern ihre Fachkräfte wieder verstärkt selbst ausbilden. Wichtig ist, dass hierfür die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert wird.»

Der Widnauer Kantonsrat kennt aber nicht nur Politik und Beruf, sondern auch Hobbies. Und dabei vor allem seine Leidenschaft für Fussball. Als Torhüter hat er selbst einmal im Fanionteam des FC Widnau und dann beim FC Rebstein gespielt, wo er jetzt Ehrenmitglied ist. «Und ab und zu spiele ich noch bei den 40+.» Und wenn es die Zeit ermöglicht, kann man Patrick Dürr auch auf den Skipisten der Region, beim Mountainbiken und beim Jassen treffen.

rheintal24/gmh/uh