Hoch zu und her ging es am Mittwochabend während der Zweitliga-Partie zwischen dem Au-Berneck und dem FC Wittenbach. Eigentlich drohte die Situation gar komplett zu eskalieren, nachdem ein Auer Funktionär während eines Konters der Gäste beim Stand von 2:1 für die Heimmannschaft einen zweiten Ball auf das Spielfeld kickte und damit den Schiedsrichter zwang, die Partie zu unterbrechen, womit die Wittenbacher einer grossen Ausgleichschance beraubt wurden.
Tumultartige Szenen folgten, die Wittenbacher Spieler stürmten vom Spielfeld auf den Übeltäter los, es kam zu Rudelbildungen zwischen den Wittenbacher Spielern und Fans mit den Gastgebern, gar Fäuste sollen geflogen sein. Ein Spielabbruch drohte.
Ein grosses Kompliment gehört in dieser Sache sicher den Schiedsrichtern, die in dieser aussergewöhnlichen Situation die Übersicht behielten und das Spiel nach einem längeren Unterbruch souverän zu Ende brachten.
Natürlich, die Aktion des Auer Funktionärs ist mehr als unglücklich, wahrscheinlich sogar richtig dämlich. Und auf den Mann wartet wohl eine happige Strafe des Ostschweizer Fussballverbandes OFV – materiell und vielleicht auch in Form einer Funktionärssperre. Auch auf den Verein dürften unangenehme Fragen des Verbandes zukommen.
Soll der FC Au-Berneck nun über seinen Funktionär ebenfalls den Stab brechen? Mitnichten! Natürlich hat er sich einen groben Schnitzer erlaubt. Die Aktion war in grobem Masse unsportlich. Aber der Übeltäter engagiert sich seit Jahren beim FC Au-Berneck in verschiedenen Bereichen und Ressorts und hat zumindest intern Rückendeckung in dieser Sache verdient. Und ganz ehrlich: Wer hat nach dem Genuss des besten Rheintaler Gerstensaftes – in diesem Fall vielleicht das eine Glässchen zu viel – nicht auch schon einen «Seich» gemacht?
Fabienne Schnetzer, Co-Verlegerin rheintal24