Nach dem Spiel waren sich die Fans und Fussballkenner, die sich zur dritten Halbzeit bei einem Hopfengetränk versammelt hatten, ausnahmsweise einmal einig: Diesen Match hatte man selbst verloren. Diesen Match hätte man gewinnen müssen. Und es ist den Fussball-Afficionados recht zu geben. Denn Widnau hat nicht nur zahlreiche Chancen ausgelassen, sondern sich sich die beiden Gegentore eigentlich selbst gemacht.
Nur Unentschieden für Widnau trotz besseren Spiels
Attraktiv und offensiv
Schon in den Anfangsminuten sahen die rund 380 Zuschauer auf der Aegeten ein von beiden Teams attraktiv und offensiv geführtes Spiel. Mit leichter Feldüberlegenheit der Heimischen, die auch bald zu zwei guten Tormöglichkeiten kamen. Zunächst war es Ceyhun Tüccar, dessen Schuss nach einem Abpraller von einem Weesener Verteidiger abgewehrt wurde.
Und dann war es die Tormöglichkeit des Tages, als der Ball aus dem Mittelfeld genau auf den Fuss des goldrichtig gestarteten Stefano D`Amico fand. Der agile Techniker D`Amico konnte allein und einsam wie weiland Robinson Crusoe auf seiner Insel auf den Weesener Goalie Hockman zulaufen. Tor? Nein, der Abschluss geriet zu schwach.
Alte Fussballweisheit
Wer vorne keine Tore schiesst, muss hinten welche kassieren. So jedenfalls eine alte Fussballweisheit. Die einiges für sich hat, wie die Geschehnisse der 16. Spielminute bewiesen. Als Oliver Gutknecht für die Gäste einen Freistoss aus etwa dreissig Metern trat und FCW-Goalie Maximilian Lang den Ball direkt auf die Brust bekam, diesen aber nicht festhalten konnte, sondern abprallen liess. Direkt vor die Füsse des Weesener Mittelstürmers Aleandro Norelli, der sich nicht zweimal bitten liess und auf 0:1 stellte.
Und es kam noch schlimmer für die wacker kämpfende Lüchinger-Truppe. Nach einer knappen halben Stunde Spielzeit trat dieses Mal Rudolf Bilas einen Freistoss wieder aus etwa dreissig Metern von halblinks in den Strafraum. Wo sowohl Goalie Maximilian Lang diesen harmlosen Ball hätte fangen können, als auch Diego Liechti denselben aus der Gefahrenzone hätte befördern können. Was keiner von beiden tat, weil jeder auf die Inititative des anderen vertraute, sodass das muntere Bällchen doch tatsächlich seinen Weg ins Tor fand.
Gefürchtete Distanzschüsse
Nur gut, dass Daniel Lässer mit einem seiner gefürchteten Gut-zwanzig-Meter Distanzschüssen halbhoch rechts in des Gegners Tor schon vier Minuten später den Anschlusstreffer zum 1:2 fabrizierte. Und auch gut, dass nach weiteren fünf Minuten ein langer Ball des an diesem Tag hervorragend agierenden Aussenverteidigers Luca Giorlando direkt in den Lauf des zum optimalen Zeitpunkt auf den Weg gegangenen Kevin Egbon fand. Das Nachwuchstalent Egbon zog alleine auf das Tor der Gäste los und verwandelte sicher im Stil eines Routiniers.
Dieses 2:2, mit dem es in die Pause ging, hielt dann bis zum Schluss des Spiels. Obwohl die Blau-Weissen in Hälfte zwei die klar feldüberlegene Mannschaft und spielbestimmend waren. Doch von Weesen ging ständig die latente Gefahr eines Konters aus. Aber die Widnauer Defensive, die seit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Daniel Lässer von Patrik Banovic in der Innenverteidigung verstärkt wurde, stand absolut stabil. Der kurz vor Schluss des Transferfensters zu den Aegetenboys transferierte Banovic machte seinen ersten längeren Einsatz und konnte voll und ganz überzeugen.
Verletzungsbedingter Verlust
Das Mittelfeld musste den verletzungsbedingten Verlust der Kreativabteilung, bestehend aus Daniel Lässer und Stefano D`Amico verkraften. Während Lässer mit einer Verletzung am Sprunggelenk wohl bald wieder einsatzfähig sein wird, hat sich D`Amico das Schlüsselbein gebrochen und wird für die Herbstrunde ausfallen.
Matchtelegramm 17.09.2023
2. Liga Interregional – Gruppe 4
FC Widnau – FC Weesen 2:2 (2:2)
Aegeten – 380 Zuschauer – SR Monteira Da Silva Samuel (Durchschnitt)
Tore: 16. Norelli 0:1, 28. Bilas 0:2, 32. Lässer 1:2, 37. Egbon 2:2.
FC Widnau: Lang; Faleschini (66. De Almeida), Navarro, Liechti, Giorlando; Lässer (41. Banovic), Walt (87. Massari), Tüccar, D`Amico (51. Andrade); Egbon, Cabezas (66. Barboza).
FC Weesen: Hockman; Ruml, Frrokaj (46. Memeti), Augustinovic, Niederberger; Knobel (46. Jud), Bilas, Gutknecht, Redzepi (89. Bosshard); Agushi (86. Kransiqi), Norelli.
Gelbe Karten: 20. Cabezas, 20. Augustinovic (Unsportlichkeit), 26. Faleschini (Foul), 45. Liechti (Foul), 86. Leo Hetzel (Ersatzspieler, Reklamieren), 90. Andrade (Foul), 90.+4. Hockman (Unsportlichkeit).
Gelb-Rote Karte: 76. Augustinovic (Foul)
2. Liga interregional - Gruppe 4| 1. | FC Frauenfeld 1 | 5 | 4 | 0 | 1 | (8) | 13 | : | 9 | +4 | 12 | |
| 2. | SV Schaffhausen 1 | 5 | 4 | 0 | 1 | (18) | 10 | : | 5 | +5 | 12 | |
| 3. | FC Wil 1900 2 | 5 | 3 | 1 | 1 | (9) | 17 | : | 7 | +10 | 10 | |
| 4. | FC Bazenheid 1 | 5 | 3 | 0 | 2 | (13) | 12 | : | 8 | +4 | 9 | |
| 5. | FC Adliswil 1 | 5 | 2 | 2 | 1 | (9) | 8 | : | 7 | +1 | 8 | |
| 6. | FC Bülach 1 | 5 | 2 | 2 | 1 | (12) | 9 | : | 7 | +2 | 8 | |
| 7. | KF Dardania St. Gallen 1 | 5 | 2 | 1 | 2 | (11) | 4 | : | 4 | 0 | 7 | |
| 8. | FC Lachen/Altendorf 1 | 5 | 2 | 1 | 2 | (11) | 5 | : | 8 | -3 | 7 | |
| 9. | FC Uster 1 | 5 | 2 | 1 | 2 | (15) | 9 | : | 9 | 0 | 7 | |
| 10. | Chur 97 1 | 5 | 2 | 0 | 3 | (11) | 7 | : | 10 | -3 | 6 | |
| 11. | FC Thalwil | 5 | 2 | 0 | 3 | (12) | 9 | : | 10 | -1 | 6 | |
| 12. | FC Widnau 1 | 5 | 1 | 3 | 1 | (19) | 11 | : | 11 | 0 | 6 | |
| 13. | FC Dübendorf 1 | 5 | 2 | 0 | 3 | (22) | 7 | : | 10 | -3 | 6 | |
| 14. | FC Tägerwilen 1 | 5 | 1 | 1 | 3 | (15) | 11 | : | 13 | -2 | 4 | |
| 15. | FC Weesen 1 | 5 | 0 | 3 | 2 | (21) | 9 | : | 15 | -6 | 3 | |
| 16. | FC Rapperswil-Jona 2 | 5 | 0 | 1 | 4 | (6) | 10 | : | 18 | -8 | 1 |