Heidi Salmhofer hat das Stück konzipiert. Die studierte Theaterwissenschaftlerin und Publizistin ist in Wiener Neustadt geboren und absolvierte neben dem Studium parallel auch Schauspielunterricht.
Sie war von 2018 bis 2023 im Vorstand des «Theater Karussell» in Liechtenstein und im Gründungsteam der Festspiele Gutenberg in Balzers (FL). Als selbständige Theatermacherin und Kolumnistin in Vorarlberg lebt und arbeitet sie nun in Hohenems.
Frau Salmhofer, wie sind Sie auf die Idee gekommen, das Theaterstück «Die Korrektur eines Tunichtguts» zu schreiben und warum haben Sie sich gerade der Thematik des Rheindurchbruchs bei Diepoldsau angenommen?
Ich glaube, dass es das Universum war, welches mir das gesagt hat. Vor zwei Jahren, kurz vor Corona, war ich bereits hier und habe mit einem Schauspielkollegen bei der «Kultour» mitgemacht (organisiert von den Gemeinden amKumma). Wir haben da am Steg oben auch so eine Art «Collage» gemacht, aber ein Lesetheater. Ich bin dann hier dringestanden und hab mir gesagt, hier möchte ich mal Theater machen.
Stefan Flatz ist dann auf mich zugekommen und hat gesagt: 'Heidi, da gibt’s die Idee für ein Theater zum Rheindurchstich und ob ich nicht Lust hätte, da was zu machen.' Und da hab ich natürlich sofort ja gesagt. Es stand dann die Frage im Raum, was macht man? Nur eine Geschichte, die am Rhein spielt, die gewisse Elemente aus einer Zeit mit hereinnimmt oder mehr.
Das Stück zeigt die Geschichte des Rheindurchbruchs aus verschiedenen Perspektiven. Welche Botschaft möchten Sie dem Publikum mit dem Stück vermitteln?
Man wandert wirklich mit dem Rhein, der da in dem Stück figürlich dargestellt wird. Man wandert mit einem Mann, dem Tunichtgut, durch die Zeit. Ich liebe es, die Geschichte der Rheinkorrektur theatralisch-humoristisch, mit ein bisschen Fantasie unterlegt, darzustellen.
Ich finde es cool aufzuzeigen, was am Rhein hätte passieren können, aber auch was tatsächlich passiert ist – also quasi «Gesichtsunterricht auf unterhaltsam».
Wie haben Sie diese Balance zwischen Unterhaltung und Ernsthaftigkeit bei «Die Korrektur eines Tunichtguts» gefunden?
Das geht gut. Einerseits gibt’s verschiedene Szenen, wo ich mir die Freiheit nehmen kann, Humor hineinzubringen. Dadurch, dass es eine Collage ist, gibt auf Urlaub oder hat natürlich auch andere Verpflichtungen. Alle zusammenzubekommen, ist die Herausforderung. Da Grenzüberschreitende hat uns untereinander nähergebracht, das ist das Verbindende.
Wir haben uns bei den Proben eher gefragt, warum der Hohenemser nicht in Diepoldsau spazieren geht und umgekehrt. Da gibt es so eine «gebaute Grenze» im Kopf. Wir haben auch ab und zu «in der Schweiz» geprobt und es ist schon deutlich zusammengewachsen untereinander. Das ist echt cool.