Schon seit fünfundzwanzig Jahren besteht der Gespannfahrverein Rheintal. Seit fünfundzwanzig Jahren Anlaufpunkt für alle, die diesen wunderschön anzusehenden Sport betreiben. Ein Sport, der Kraft, Schnelligkeit, Präzision und Dynamik in sich vereint. Ein Sport, der nach akribischer Arbeit mit den Pferden verlangt.
Hoch auf dem schwarzen Wagen...
Und viel Einfühlungsvermögen in das Denken dieser empfindsamen Tiere. Denn schliesslich gilt es, unter Zeitdruck zusammen mit den vierbeinigen Einhufern eine Kutsche über einen engen und schwierigen Parcours zu führen. Und in einer Dressurprüfung das blinde Verstehen, Können und Harmonie zu beweisen.
Tiere müssen einen gesunden Charakter haben
«Für unseren Sport sind eigentlich alle Pferderassen geeignet», erzählt OK-Präsident Reto Ulmann, «die Tiere müssen nur einen gesunden Charakter haben, folgsam sein, die Hilfe des Fahrers gut annehmen und einen schönen Gang bei der Dressur vorweisen. Dann sind es treue Kameraden. Und wenn der Fahrer ehrlich ist zum Pferd, dann ist das Pferd auch ehrlich zu ihm.»
Das Vereinsjubiläum wurde mit dem Jubiläumsturnier der Fahrsporttage am Samstag und Sonntag bei der Reitanlage Birkenau in Oberriet gefeiert. Mit etwa sechzig Pferdesportlern, die circa neunzig Tiere an den Start brachten. Und mit vielen Zuschauern. «Am Samstag hätte es zwar schon etwas mehr Platz gegeben», lacht Reto Ulmann, «dafür sind heute Sonntag schon in der Früh zur Feldmesse mit Pferdesegnung und musikalischer Begleitung durch die Reitermusik St.Gallen sehr viele Zuschauer gekommen und anschliessend auch in der Festwirtschaft geblieben.»
Tempobelastung für die Pferde kein Problem
Wobei die derzeit herrschenden tropischen Temperaturen den Tieren etwas anhaben können? Reto Ulmann dazu: «Die Tempobelastung für die kurze Zeit, die ein Umlauf dauert, ist für unsere trainierten Tiere überhaupt kein Problem.» Ein etwas grösseres Problem war die diesjährige Beschaffenheit des Geläufs.
Hatte man in vielen Jahren den Platz aufgrund vorangegangener Regenfälle entwässern müssen, so war dieses Jahr der Boden zu trocken. Insbesondere der Dressurplatz war ein wenig eine Rumpelpiste. «Mit dem Hindernisparcours zeigten sich die Teilnehmer als sehr zufrieden. Interessant für uns Fahrer ist bei diesen Bedingungen natürlich auch, dass die Wagen richtiggehend durch die Kurven sliden oder schlittern.»
Erst im Stechen entschieden
Der Hauptbewerb, nämlich der Teamwettbewerb des OKV Fahrcup wurde bereits am Samstag ausgetragen. Mit einem hervorragenden Ergebnis für den Fahrverein Rheintal. Erst im Stechen mussten sich die Rheintaler Gespannfahrer der Bündner Fahrsportvereinigung beugen. Am Samstag gab es abends auch den Plauschwettbewerb «Jump and drive», bei zunächst ein Reiter – natürlich mit Pferd – über einige Hindernisse sprang und dann an ein Gespann übergab, das noch neun Tore befahren musste.
Alles in allem waren die Fahrsporttage des Fahrvereins Rheintal wiederum ein gelungener, unfallfreier und besucherfreundlicher Anlass. Was auch den vielen Mitgliedern des Vereins zu danken war, die mit fünfzehn externen Helfern für eine perfekte Organisation sorgten.
Zum sportlichen Abschneiden der Rheintaler Gespannfahrer darf auf www.fahrverein-rheintal.ch verwiesen werden, wo ab Montag die Ergebnisse online sein werden.