Mit den Fingerspitzen abgewehrt

Was er dann aber noch versäumte, war ein Freistoss von Daniel Lässer, den Thalwil-Goalie Filippone gerade noch mit den Fingerspitzen abwehren konnte. Und ein vermeintliches Tor für Widnau. Filippone hatte nur Zentimeter vor der Torlinie den Ball an der Brust gesichert, als er samt Ball hinter die Tormarkierung gedrängt wurde. Der Schiedsrichter pfiff Foulspiel. Dabei war es höchstwahrscheinlich ein eigener Verteidiger, der seinen Goalie samt Ball ins Tor spedierte.

Eine turbulente Endphase eines auf gutem Niveau ausgetragenen Spiels. Die Blau-Weissen waren etwa 89 Minuten lang das überlegene Team. Kämpften, rackerten und spielten gefällig. Nur mit dem Toreschiessen haperte es an diesem Frühabend ganz gewaltig. Es wollte einfach nicht sein.

Führungstreffer auf dem Fuss

So hätte es nach der ersten Viertelstunde eigentlich schon mindestens 2:0 für das Lüchinger-Team heissen müssen. Denn schon wenige Sekunden nach dem Anpfiff hatte Lässer bei einem Schuss von der Strafraumgrenze den Führungstreffer auf dem Fuss, ballerte das Spielgeräte aber knapp rechts neben das Tor.

Und nur drei Minuten später folgte eine schöne Kombination über D`Amico und Andrade, der den Ball ans lange Eck spielt, wo der mitgelaufene Iliya Ivic nicht drankam. In diesem Ton ging es in der ersten Halbzeit weiter. Zwei Fernschüsse von Daniel Lässer waren jeweils zu hoch angetragen. Ceyhun Tüccar konnte eine sich ihm bietende Chance nicht nutzen.

Konterangriff in Überzahl

Und Thalwil? Kam langsam aber sicher ab der 15. Minute immer mehr auf. Gefahr für Widnaus Tormann Leo Hetzel bestand nur in der 37. Minute, als die Züriseer einen Konterangriff in Überzahl führten. Der letzte Querpass landete aber in den Füssen eines blau-weissen Verteidigers.

Das zweite gefährliche Auftauchen der Gäste im heimischen Strafraum war dann entscheidend. Der Thalwiler Stürmer Enis Kuka fiel in den letzten Sekunden der ersten Halbzeit im Widnauer Strafraum. Was einen diskussionslosen Elfmeter zur Folge hatte. Der dann auch von Denis Haliti eiskalt und sicher verwandelt wurde. Dieses Tor zum 0:1 war auch schon der Endstand.

Noch vom vierten Tabellenplatz verdrängt?

Denn die zweite Spielhälfte war eine Kopie der ersten. Überlegene Widnauer, die aber ihre Überlegenheit nicht in Tore umwandeln konnten. Und defensiv gut stehende Thalwiler, die die Räume rund um ihren Strafraum eng machten. Diese 0:1 Niederlage bedeutet für die Widnauer, dass sie in der letzten Spielrunde, in der sie selbst spielfrei haben, noch von Thalwil vom vierten Tabellenplatz, der die Spielberechtigung für die Hauptrunde des Schweizer Cups bringen würde, verdrängt werden können. Notwendig dazu ist ein Sieg der Thalwiler im letzten Match gegen Tabellenleader FC Balzers.