Klar schlechtere Mannschaft

Dennoch: einen Fight gegen eine so klar schlechtere Mannschaft, wie dies die Adliswiler waren, muss man einfach gewinnen. Da darf es einfach nicht sein, dass man quasi in letzter Minute noch ein Gegentor eingeschenkt bekommt. Da darf es nicht sein, dass ein derartiger Tausend-Gulden-Schuss, wie vom Adliswiler Ilir Buqaj aus dem Stand und etwa zwanzig Metern abgefeuert, am schlechten Ende noch zwei Punkte kostet.

Doch gewinnen hätten die Aegetenboys diese Partie schon früher müssen. Sie gingen auch gewohnt angriffig und bissig ins Spiel, taten sich aber gegen die defensiv stehenden Landzürcher überraschend schwer und konnten kaum einmal ihr gewohntes Kombinationsspiel aufziehen. So verlief dann auch die erste Spielhälfte eher harzig. Die 350 Zuschauer sahen einen Match auf niedrigem Interregio-Niveau.

Mit dem Abschluss gezögert

Denn wirklich Zwingendes war in den ersten 45 Minuten nicht zu sehen. Die Widnauer zögerten immer wieder im Strafraum mit dem Abschluss. Man suchte immer noch einen Mitspieler, anstatt einfach mal draufzuhauen. Und die Adliswiler? Gaben bis zum Pausentee keinen einzigen brauchbaren Schuss auf das von Iliya Kovacevic gewohnt sicher gehütete Gehäuse der Widnauer ab.

Mit Beginn der zweiten Spielhälfte konnten Fans und Spieler des FC Widnau zunächst einmal etwas Morgenluft schnuppern. Denn Ceyhun Tüccar zog aus etwa 18 Metern einfach einmal ab und hämmerte die Kugel in die rechte untere Ecke zur 1:0 Führung. Allgemein wurde jetzt ein blau-weisses Feuerwerk gegen die biederen Adliswiler erwartet. Ein Feuerwerk, das eher zum Rohrkrepierer wurde. Das Spiel brachte jetzt zwar viele Halbchancen hüben und drüben, war aber nicht wirklich schön anzuschauen.

Die grosse Chance auf den Spielgewinn machte der Schiedsrichter zunichte. Denn Noah Thönig hatte nicht weit vom Mittelkreis in der gegnerischen Hälfte einem Adliswiler den Ball sauber abgenommen und konnte diesen zum frei stehenden, weil mitgelaufenen Tüccar passen. Als der Schieri mit Verzögerung auf ein angebliches Foulspiel von Thönig entschied.

Zehn gelbe und zwei rote Karten

Dennoch wurde es farbig. Denn Schiedsrichter Adrian Tschopp zückte in dieser von Nickigkeiten geprägten Vorstellung insgesamt zehn gelbe und zwei rote Karten. Eine davon bereits nach einer knappen Stunde gegen den Adliswiler Alexandre da Silva, der zuvor bereits einmal gelb gesehen hatte. Doch die Lüchinger-Schützlinge konnten die Überzahl auf dem Spielfeld in keiner Weise nutzen.

Die zweite rote Karte erwischte Daniel Lässer, der von vielen kleinen Fouls entnervt sich bei einem Gegner, der ihm soeben einen Bodycheck verpasst hatte, mit einem Tritt in die Wade revanchierte. So erlebte er das Ende der Partie nicht mehr mit. Ein äusserst turbulentes Ende, bei dem die beiden Lüchingers, Trainer und Co-Trainer noch je eine gelbe Karte ausfassten, bei dem das Ausgleichstor für Adliswil fiel und Andrade wie auch ein Adliswiler Spieler noch gelbe Karten ins Gesicht gestreckt bekamen. Ein turbulentes Ende, bei dem sich Widnau-Goalie Iliya Kovacic auch noch verletzte. Hoffentlich nichts Ernstes...