«Unglaublich, was die Organisatoren für heute Abend für grossartige Sportler auf die Bühne bringen», flocht das altgediente Sportreporter-Schlachtross und Moderator Beni Thurnheer bei der Begrüssung der etwa fünfhundert Gäste des Sportdialogs den Veranstaltern ein Kränzchen. Und er hatte recht, denn mit Champions-League-Gewinner Roberto di Matteo, dem Weltklasse-Zehnkäpfer Simon Ehammer, der weltbesten Ultracyclistin Nicole Reist, der Weltmeisterin bei den E-Mountainbikerinnen Nicole Göldi und dem Ski-Gesamtweltcupgewinner Carlo Janka stand die Créme de la Créme der Sportwelt auf der Rhema-Bühne.
Rhema-Sportdialog mit den Weltbesten ihres Fachs
Wichtigkeit des Sports
Doch zunächst holte Thurnheer den Geschäftsführer der rhenusana-Versicherung Guido Mitterer zu sich. Dieser hob die Wichtigkeit des Sports hervor. «Wer Sport treibt, bleibt länger gesund». Was Beni Thurnheer mit dem launigen Spruch «Dann wollt ihr lieber eine Gesundheits- statt eine Krankenversicherung sein?» quittierte.
Der ehemalige Trainer des FC Chelsea Roberto di Matteo, der von den Photovoltaikspezialisten von der Rebsteiner Gama AG nach Altstätten geholt worden war, erzählte aus seinem langen Fussballerleben. Von den Anfängen in seiner Heimatstadt Schaffhausen über seine Karriere aktiver Fussballer bei namhaften Vereinen wie Lazio Rom und seine Erfolge als italienischer Nationalteamspieler.
Das schnellste Cup-Tor aller Zeiten
So erzielte er als Spieler für den FC Chelsea das schnellste Cup-Tor aller Zeiten. Das zudem das letzte im alten Wembley-Stadion vor dessen Abriss erzielte Tor war. Aktuell arbeitet Roberto di Matteo als Advisor für einen südkoreanischen Verein.
Der nächste Gast auf der Bühne war die Appenzeller Fussballnationalspielerin Nadine Riesen. Sie ist über den FC St.Gallen und den YB Bern beim FC Zürich gelandet. «Aber ich habe mit recht verliebt in Bern, weshalb ich nach Zürich pendle.» Riesen kann auf allen Positionen spielen. In der Meisterschaft geht es jetzt ins Play-Off, was der Appenzellerin nicht behagt: «Meister sollte jenes Team werden, das über die ganze Saison gesehen das Beste war.»
Aussergewöhnlicher Bildervortrag
Am eindrücklichsten war wohl die Vorstellung der Ultracyclistin Nicol Reist. Die sich und ihren nur noch brutal zu nennenden Sport in einem aussergewöhnlichen Bildervortrag selbst präsentierte. Radsport, bei dem ultralange Distanzen von mehr als 1´000 km unter einem zurückgelegt werden.
Faszinierend ihre Erfolge. Sie hat seit 2012 keinen Wettbewerb mehr verloren und wurde beim letzten Race across America über 4´900 km, neun Tagen und nur neun Stunden Schlaf Siegerin bei den Damen und Dritte over all. Obwohl sie sich ca. 300 km vor dem Ziel einen doppelten Beckenbruch und einen Bruch des Kreuzbeins zugezogen hatte. Trotzdem stieg sie wieder aufs Rad, fuhr weiter und erreichte den Zieleinlauf.
Komplett neue Sportart
Die nächste Radsportlerin, die von Beni Thurnheer interviewt wurde, war die E-Mountainbike-Weltmeisterin Nicole Göldi. «Das ist eine komplett neue Sportart, da geht alles noch viel schneller als beim normalen Mountainbike. Technik ist bei uns das Entscheidende. Mit dem E-Velo habe ich den Spass am Velofahren wiedergefunden.»
Mit dem Skifahrer Carlo Janka stand dann ein Gesamtweltcup- und Olympiasieger vor dem Publikum. Vor einem Jahr vom aktiven Sport zurückgetreten, befinde er sich derzeit in einer «Familien- und Findungsphase». Mit ihm gemeinsam fand sich auch Zehnkämpfer Simon Ehammer im Gespräch mit Beni Thurnheer. Die beiden Athleten plauderten über ihre Erfolge und Rückschläge.
Drei Nuller im Weitsprung
War es bei Carlo Janka oft eine Verletzung, die ihn zurückwarf, so ärgerte sich Ehammer, dass er in einem wichtigen Zehnkampf ausgerechnet in seiner Paradedisziplin, dem Weitsprung, drei Nuller verzeichnete und keine Punkte machte. Von dem jungen, erst 23-jährigen Leichtathleten ist noch Grosses zu erwarten.
Eingerahmt und aufgelockert wurde dieser Sportdialog durch wunderbare und unterhaltsame Turnvorführungen der STV Kriessern. Besonders die Schlussnummer mit der grossen Diabolo-Schaukel faszinierte die vielen Besucher. Die sich anschliessend noch beim Apéro italienische Nudeln und ein oder zwei Bierchen schmecken liessen.