Im Jahr 1996 dokumentieren Erich Langjahr und Silvia Haselbeck den Alltag einer Sennen-Familie am Ende des 20. Jahrhunderts. Der Film wurde in über 50 Schweizer Kinos gezeigt. Kommentarlos wird dem Zuschauer in der 100-minütigen «Sennen-Ballade» die Situation der Bauern näher gebracht, wobei das Werk Themen wie Identität, Überleben und Zukunft beleuchtet.
2023 ist der Film zurück: Restauriert und digitalisiert. Das Projekt wurde mithilfe der Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St.Gallen und Zug sowie Gemeinden und Stiftungen realisiert. Ab dem 20. April läuft die Sennen-Ballade im Kino Scala. In Herisau, Wattwil und Heiden findet die Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Erich Langjahr statt.
Nach der Erstausstrahlung erhielt der Film überwiegend positive Kritik. Der Regisseur zeigt Landschaftsaufnahmen durch alle vier Jahreszeiten hindurch und schildert die Kunst des Lebens. «Sennen-Ballade» fokussiert sich nicht auf Gespräche, sondern handelt von den Bedürfnissen des Viehs und vom Rhythmus der täglichen Arbeit. Dies regte vor der Jahrtausendwende das Publikum zum Nachdenken und Hinterfragen des «modernen Hastens» an, wie das deutsche Bundesumweltministerium schrieb.
Die besonderen Rahmenbedingungen des kommentarlosen Schauspiels begründet Erich Langjahr so: «Film kommt vom Bild. Dass Film so geschwätzig geworden ist, hat uns das Fernsehen beigebracht.»