Teamleiterin Inga Keller begrüsste eine Schar Zuhörender: «Es ist mir eine große Freude, Peter Eggenberger in unserer kleinen aber feinen Bibliothek begrüßen zu dürfen. Ich übernehme gerne von Peter das angebotene ‚Du‘ und setze meine Rede in dieser Form fort.»
Publikum interessiert und lachfreudig bei Eggenbergers Auftritt


Denkmal für Land und Leute
«Den meisten Anwesenden ist dein Name und Wirken kein Fremdwort, da du in Walzenhausen geboren (1939) und zur Schule gegangen bist. Auch jetzt, wo Au zu deinem Wohnort geworden ist, liegt dir Walzenhausen nahe am Herzen und du besuchst uns gerne in deinem Heimatdorf. Du bist Autor unzähliger Artikel in unserem Gemeindeblatt ‚Treffpunkt» und Publikationen in der Regionalpresse und weit darüber hinaus.
Die Chronik der Gemeinde Walzenhausen 1638-1988 ist teilweise mit deinem Wissen und deinen historischen Recherchen entstanden. Dein Lebensweg zeigt, dass du nach dem Ausflug in die «grosse, weite Welt» (Jahre in der Fremdenlegion) gerne nach Hause zurückgekehrt bist und deine Erfahrungen sowie deine Erlebnisse in literarischer Form verarbeitet hast. Du hast selbst gesagt, dass die Zeit im Ausland dich die eigene Heimat schärfer erblicken lies. So sind rund 15 Bücher mit Kurzgeschichten, sogar zwei Kriminalromane und CD's entstanden, in denen du Personen mit einer humorvoller Note dargestellt hast. Damit hast Du ein bleibendes Denkmal für diese Leute, für Deinen Heimatort, für den «Kurzenberger Dialekt» und für die kommenden Generationen geschaffen.
Pensum dank Humor geschafft
Dein neuestes Werk ist erst am 6. März erschienen und befasst sich spezifisch mit dem Appenzeller Witz. Also zusammenfassend - du bist Drogist, Lehrer, Logopäde, Journalist, Autor, Referent, Gründungspräsident des PlusSports (vormals Behindertensport Appenzeller Vorderland), Mitbegründer des Witzwanderwegs Walzenhausen – Heiden und bis vor kurzem Fremdenführer der Dorfrundgänge in Walzenhausen. Diese Aufzählung könnte man fortsetzen und es zeigt, wie aktiv und vielseitig du bist. Unwillkürlich könnte man fragen, wie schaffst du das alles? Und ich vermute die Antwort hat teilweise mit dem Witz oder Humor zu tun.
Humor in toller Atomsphäre
«Mer tönd da e chli Walzehuuser laschtig mache», erklärte Peter Eggenberger nach dieser charmanten Begrüssung durch Inga Keller. Gemeint war ein Vortrag. Natürlich kamen darin auch die Dorforiginale «Tampure Fritz» und Fedor Künzler vor, ebenso wie König Carol von Rumänien oder Titus Rohner, seines Zeichens Dorfkönig von Walzenhausen. Dank ihnen war es zu lustigen Begebenheiten gekommen, die Peter Eggenberger aufgeschrieben hatte und nun so geschickt vortrug, dass in der Bibliothek von Beginn weg eine heitere Stimmung herrschte. Von Lächeln bis schallendem Lachen war die ganze Bandbreite des Vergnügens zu hören.
Autoritäten vom Sockel heben
Das Prinzip des Witzes ist wie der Kampf von Goliath gegen David. Der vermeintlich Starke unterliegt dem Schwachen. Autoritäten werden mit einem Spruch vom Podest geholt. Der Witz ist also sozusagen die Waffe des kleinen Mannes. Der Publizist verwies auf die Witzologen der Vergangenheit wie Dr. h.c. Tobler, «Chemifeger Bodenmann» und Ruedi Rohner, aber auch auf den Dichter Julius Ammann.
In einem Witzschnellkurs verwies Eggenberger auf die drei Kategorien, in die Witze eingeteilt werden können: Falsches Verwenden von Fremdwörtern, sinngleiche Wörter in beiden Bedeutungen auslegen oder Kindermund-Stilblüten aufzeichnen. Für alle drei gab er Beispiele. Mit dem Aufruf: «Verlernen Sie das Lachen nicht!» verabschiedete sich der Autor von seinem Abstecher in das Humorland beider Appenzell.