FC Au-Berneck: solide Ausgangslage mit schwieriger Infrastruktur

Daniele Varano (rechts) soll auch in der Rückrunde das Spiel der Hafner-Elf ankurbeln. Bild: fas

Der FC Au-Berneck hat eine solide Vorrunde hinter sich und sich u.a. mit einem Trainingslager in Spanien auf die Rückrunde vorbereitet. Die Mannschaft hat genügend Substanz, um die Klasse eine weitere Saison zu halten.

Der FC Au-Berneck blieb auch in der diesjährigen Winterpause seiner Haltung treu und verzichtete auf all zu grossen Aktivismus auf dem Transfermarkt. Das war aber auch nicht nötig: mit 14 Punkten liegt das Team von Roman Hafner solid im Mittelfeldpulk mit insgesamt sechs Mannschaften innerhalb von sechs Punkten.

Trotzdem kann Sportchef Guido Böhrer zwei Neuzuzüge vermelden: das in Slowenien aufgewachsene kosovarische Brüderpaar Ardit und Sead Vezaj, beide trainieren bereits seit Herbst auf der Degern, soll die Unterrheintaler in der Rückrunde verstärken. Zudem ergänzen die A-Junioren Andrin Eugster, Nico Varano und Sebastian Friedlein den Kader. In der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung stehen Saru Pirabakaran (aus beruflichen Gründen) und David Jevtic (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen).

Au-Berneck-Sportchef Guido Böhrer betont die Ausgeglichenheit der Liga und erwartet im Aufstiegsrennen wie auch im Abstiegskampf viel Spannung bis zum Schluss. Bild: Ulrike Huber

Trainingsbesuche auf zu tiefem Niveau

Mit der Vorbereitung ist Böhrer nur bedingt zufrieden: «Die Prioritäten der jungen Spieler haben sich in den letzten Jahren definitiv verschoben, das sieht man an den Trainingsbesuchen in der Vorbereitung.» Er ergänzt weiter, dass Cheftrainer Roman Hafner in der Vorbereitung den Fokus vor allem auf Schnellkraft und Ausdauer gelegt habe.

In der Vorbereitung sei wichtig gewesen, dass alle Spieler ihre Einsatzzeiten erhalten hätten, erklärt der Sportchef weiter und ergänzt: «Viele Testspiele fanden am Anfang der Vorbereitung statt. Deshalb kann man nicht gross Schlüsse aus diesen Partien ziehen. Resultatmässig haben wir sicher eher durchzogen abgeschnitten.»

Auf die Tore von Flamur Bojaxhi (fünf Tore in der Vorrunde) sind die Auer auch in der Rückrunde angewiesen. Bild: fas

Trainingslager in Spanien

Den letzten Schliff für den Rückrundenstart haben sich die Auer in einem fünftätigen Trainingslager in Benidorm an der Küste Spaniens geholt. Man habe bei frühsommerlichen Temperaturen auf sehr guten Rasenplätzen trainieren und den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft weiter festigen können, sagt Keeper Fabio Staudacher.

Gerade aufgrund der aktuellen Infrastruktursituation auf der Degern mit dem Neubauprojekt (Hauptplatz und Clubhaus) ist die Degern-Elf aktuell ziemlich eingeschränkt. Staudacher erklärt: «Aktuell trainieren wir auf dem Kunstrasenplatz. Die Meisterschaftsspiele werden dann auf dem hinteren Trainingsplatz ausgetragen. Und auch die Kabinensituation ist natürlich aktuell nicht wirklich einladend, aber da müssen wir durch und diese temporären Einschränkungen dürfen sowieso keine Ausrede für schlechte Leistungen sein.» Im August 2024 soll der neue Hauptplatz und das Clubheim eingeweiht werden.

Roman Hafner (Bildmitte) will seine Spieler auch in der Rückrunde jubeln sehen. Bild: fas

Rangmässig verbessern

Sportlich streben die Auer den fünften Tabellenplatz an, nachdem man in der letzten Saison Sechster geworden ist. Böhrer meint dazu: «Es ist nach wie vor eine ausgeglichene Gruppe, in der grundsätzlich jeder jeden schlagen kann. Es dürfte oben und unten bis zum Schluss spannend bleiben.»

Der Kader der Hafner-Elf hat definitiv genügend Substanz, um sich einigermassen frühzeitig die Klasse zu sichern. Und an der Linie steht mit Roman Hafner ein Trainer, der die nicht einfache Situation mit der Infrastruktur innerhalb des Teams moderieren und die nach wie vor junge Truppe entsprechend orchestrieren kann.

Nach dem Niedergang von Rheineck und dem bevorstehenden Abstieg von St.Margrethen dürften in der kommenden Saison wohl einzig die Auer die regionale Zweitliga-Fahne im Unterrheintal hochhalten. Los geht es für die Auer am kommenden Samstag gegen den FC Uzwil.