Nichts Zählbares

Was nämlich in der ersten Spielhälfte nicht passiert war. «Wir waren vor der Pause viel zu ängstlich und hätten angriffiger sein müssen», sagte nach der Partie auch Co-Trainer Daniel Lüchinger. Und richtig, vor der Pause spielte nur der FC Balzers. Auch wenn nichts Zählbares dabei rauskam. Denn die blau-weisse Abwehr um Defensiv-Chef Iliya Ivic und Kapitän Diego Liechti stand sicher und liess nichts anbrennen.

Aber nach vorne ging nicht viel. So dauerte es bis zur 23. Minute, dass es so etwas wie einen Widnauer Angriff gab. Doppelpass zwischen Noah Thönig und Stefano D`Amico und Thönig verpasste nur knapp das Gehäuse. Und eigentlich hätten die Liechtensteiner nach einer guten halben Stunde den Führungstreffer erzielen müssen, als ein Abpraller direkt vor den Füssen des frei im blauweissen Strafraum stehenden Marco Wolfinger zu liegen kam. Doch Wolfinger war wohl selbst von dieser Chance überrascht und drosch das Leder in die Wolken.

Mehr Mut zur Offensive

Nach der Pause agierten die Lüchinger-Schützlinge mit etwas mehr Mut zur Offensive. Allerdings blieb ihnen auch nichts anderes übrig, denn in der 50. Minute waren die Gäste mit 0:1 in Führung gegangen. Stefan Cavigelli setzte sich links durch und passte von der Verlängerung der Torlinie rückwärts zum ungedeckt am Elfer stehenden Emir Murati, gegen dessen Schuss FCW-Goalie Ilija Kovacic keine Chance hatte.

Und nach einer Stunde Spielzeit hatten die Hausherren das Glück des Tüchtigen, als es bei einer einzigen Aktion gleich zweimal am Metall schepperte. Doch Pfosten und Latte verhinderten das zweite Balzers-Tor. Unmittelbar danach wechselte Trainer Andreas Lüchinger gleich vier Spieler auf einmal. Mit diesen neuen Kräften, also mit Tüccar, Cabrezas, Navarro und Faleschini kam ordentlich Dampf in die Bude.

Aufsässiger und angriffiger

Die Herren im Blau-weissen Dress wurden aufsässiger und angriffiger und konnten ein Zeitlang sogar die Partie dominieren. Und als sich die Zuschauer drei Minuten vor dem regulären Spielende schon mit der knappen Niederlage abgefunden hatten, fand ein langer Pass von hinten zum unermüdlich lauernden und sprintenden Noah Thönig. Dieser wurschtelte den Ball an zwei Gegenspielern vorbei und schoss aus etwa zwanzig Metern flach am herauslaufenden Balzers-Goalie Cengiz Bicer zum vielumjubelten 1:1 Ausgleich ein.

Ein Ausgleich, der angesichts des Spielverlaufs und der über weite Strecken festzustellenden Übermacht des FC Balzers zwar glücklich, aber aufgrund der kämpferischen Leistung der Widnauer dennoch verdient ist. «Dieses 1:1 war wichtig für die Moral», konstatierte Co-Trainer Daniel Lüchinger nach dem Match, «denn schliesslich haben wir schon am kommenden Sonntag, den 19. März, wieder um 13.30 Uhr mit dem FC Bazenheid den nächsten starken Gegner auf der Aegeten zu Gast.»