Leserbrief
Bei dem ganzen medialen Fegefeuer rücken die positiven gesellschaftlichen Auswirkungen des Vereins in den Schatten. Völlig zu Unrecht wie ich finde. Ich benenne folgend nur drei Aspekte.
Erstens schafft es der FC St.Margrethen kulturelle Grenzen zu überwinden. In St.Margrethen, einem Dorf mit zirka fünfzig Prozent Ausländeranteil, bietet der Fussball eine Plattform für Begegnung. Meiner Meinung nach schafft es kaum ein Verein und kaum eine Veranstaltung ein ähnliches, interkulturelles Abbild der Gemeinde zu zeichnen wie der FC.
Zweitens ist der pädagogische Aspekt nicht zu unterschätzen. Auf dem Fussballfeld spielt Herkunft und Kultur nur eine Nebenrolle. Wichtiger sind Gemeinschaft, Teamgeist, Disziplin, Selbsteinschätzung und die Orientierung an einem Coach. Gerade bei den Junioren kann diese zeitintensive Lebensschule prägend sein.
Und drittens profitieren wir als Familie mit zwei fussballbegeisterten Jungs unglaublich von diesem dorfinternen Angebot. Auf zwei Jungs verteilt sind es in den warmen Monaten drei Abende Training plus Turnier am Wochenende. Es wäre für uns keine Option, wenn das Elterntaxi die Voraussetzung dafür wäre. Drei gute Gründe, die die mediale Schlacht etwas verblassen und uns wieder aufs Wesentliche blicken lässt: unsere Kinder und unsere Gesellschaft. Der FC St.Margrethen bietet ein Beispiel von Antworten um mit den heutigen soziokulturellen Themen umzugehen.
Silvia Steingruber, St.Margrethen