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Leserbrief
St. Margrethen
08.02.2023
08.02.2023 08:56 Uhr

Ein anderer Blick auf den FC St.Margrethen - Leserbrief

Die Sportanlage Rheinau in St.Margrethen
Die Sportanlage Rheinau in St.Margrethen Bild: PD
Entlassung einer Club-Legende, Rückzahlung von Corona-Geldern, Transparente gegen die Vereinsführung: Der FC St.Margrethen stand in den letzten Wochen und Monaten unter Dauerbeschuss. Zu Unrecht, meint Silvia Steingruber in einem Leserbrief.

Leserbrief

Bei dem ganzen medialen Fegefeuer rücken die positiven gesellschaftlichen Auswirkungen des Vereins in den Schatten. Völlig zu Unrecht wie ich finde. Ich benenne folgend nur drei Aspekte.

Erstens schafft es der FC St.Margrethen kulturelle Grenzen zu überwinden. In St.Margrethen, einem Dorf mit zirka fünfzig Prozent Ausländeranteil, bietet der Fussball eine Plattform für Begegnung. Meiner Meinung nach schafft es kaum ein Verein und kaum eine Veranstaltung ein ähnliches, interkulturelles Abbild der Gemeinde zu zeichnen wie der FC.

Zweitens ist der pädagogische Aspekt nicht zu unterschätzen. Auf dem Fussballfeld spielt Herkunft und Kultur nur eine Nebenrolle. Wichtiger sind Gemeinschaft, Teamgeist, Disziplin, Selbsteinschätzung und die Orientierung an einem Coach. Gerade bei den Junioren kann diese zeitintensive Lebensschule prägend sein.

Und drittens profitieren wir als Familie mit zwei fussballbegeisterten Jungs unglaublich von diesem dorfinternen Angebot. Auf zwei Jungs verteilt sind es in den warmen Monaten drei Abende Training plus Turnier am Wochenende. Es wäre für uns keine Option, wenn das Elterntaxi die Voraussetzung dafür wäre. Drei gute Gründe, die die mediale Schlacht etwas verblassen und uns wieder aufs Wesentliche blicken lässt: unsere Kinder und unsere Gesellschaft. Der FC St.Margrethen bietet ein Beispiel von Antworten um mit den heutigen soziokulturellen Themen umzugehen.

Silvia Steingruber, St.Margrethen

Die in Leserbriefen geäusserten Meinungen und Ansichten müssen nicht mit jenen der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen, insofern sie dadurch inhaltlich nicht verändert werden. Für den Inhalt von Leserbriefen haftet der Autor des Schreibens.

Redaktion rheintal24

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