Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Region Rheintal
01.02.2023
01.02.2023 09:41 Uhr

S18: Nachhaltige Verärgerung über Vorgehen der Wiener Regierung

Landeshauptmann Markus Wallner zeigt sich «nachhaltig verärgert» über die Vorgangsweise der Klimaministerin Leonore Gewessler
Landeshauptmann Markus Wallner zeigt sich «nachhaltig verärgert» über die Vorgangsweise der Klimaministerin Leonore Gewessler Bild: vol.at
Der düpierte und «nachhaltig verärgerte» Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner betonte am Dienstag beim Pressefoyer zum Thema «Investitionen in Hoch- und Strassenbau», der vorgeschlagene S18-Plan «Lustenau Süd» werde in keiner Form weiterverfolgt.

Die von Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) favorisierte Variante für eine Strassenverbindung zwischen dem österreichischen und dem Schweizer Autobahnnetz werde das Land definitiv in keiner Form weiterverfolgen, so der nach wie vor über das Vorgehen des Bundesministeriums hinsichtlich der umstrittenen Bodensee-Schnellstrasse (S18) nach eigener Aussage «nachhaltig verärgerte» Wallner.

Planungen mit Füssen getreten

Jahrelange Planungen der Betroffenen seien mit Füssen getreten worden. Die Vertreter der Regierungen vor Ort, vor allem auch die St. Galler Regierung seien überhaupt nicht einbezogen worden. Deren Aussage, dass eine Anschlussstelle nur in St. Margrethen möglich sei, bleibe aufrecht, sagte Wallner. Er verlange, dass das Bundesstrassengesetz zu 100 Prozent eingehalten werde - dass die Verbindung von Dornbirn weg nach St. Margrethen führen und hochrangig sein müsse, werde man «sicher nicht wieder diskutieren», bekräftigte Wallner.

Dass es sich bei der von der Ministerin Gewessler bevorzugten Variante um Landes- und Kantonalstrassen handeln soll, zeigt nach Ansicht des Landeshauptmannes, dass Wien Kosten abwälzen wolle und nicht an einer echten Entlastung interessiert sei. Für Landesstrassen habe Wien auch gar keine Zuständigkeit, erklärte Landesrat Marco Tittler (ÖVP). «Ich wüsste nicht, auf welcher Rechtsgrundlage die Ministerin hier einen Auftrag erteilen will.» Das Land will nun in Ruhe mit der ASFINAG die CP-Variante weiter verbessern, die laut Tittler aus dem Bericht des Ministeriums als die beste hervorgegangen ist.

Alternativen geprüft

Nach einem Nationalratsbeschluss hatte das Klimaministerium eineinhalb Jahre lang Alternativen zur von der Region geforderten Variante CP geprüft, um auf Grundlage des Bundesstrassengesetzes Möglichkeiten einer rascheren Verkehrsentlastung zu untersuchen. Laut Endbericht soll eine Variante «Lustenau Süd» vertiefend geprüft werden, parallel dazu wird die Variante CP auf ihre Genehmigungsfähigkeit überprüft.

Bei der CP-Variante der S18 handelt es sich um eine etwa 8,5 Kilometer lange Ortsumfahrung Lustenau, ausgehend vom Autobahnanschluss Dornbirn-West nach St. Margrethen. Entlastet würde vor allem Lustenau, aber auch die Bodensee-Gemeinden; sie käme allerdings wohl nicht vor 2040. Die Alternative «Lustenau Süd» verliefe vom A14-Anschluss Dornbirn-Süd weiter in die Schweiz nach Diepoldsau bzw. Widnau zur Schweizer Autobahn A13 - allerdings handelt es sich nicht um eine höherrangige Strasse.

rheintal24/gmh/uh/apa