Alljährlich geht es am Samstag vor dem Heiligen Abend auf dem Hof der Familie Geisser in Oberriet-Kobelwies hoch her. Denn traditionell veranstalten Geissers an diesem Tag, ihrem Christbaum-Hauptverkaufstag, auch ein gemütliches Beisammensein für ihre Kunden, Freunde und Bekannten.
Christbäume, Eierlikör und Geschenksideen
Frisch geschlagene Bäumchen
Für alle, die einen Christbaum aus regionaler Produktion wollen, stehen die erst zwei Tage vor diesem Samstag frisch geschlagenen Bäumchen Spalier. Ob Weisstanne, Blautanne, Nordmanntanne oder andere Sorten, jeder konnte hier seinen «Lieblingsbaum» finden. «Wir sind sehr zufrieden, wie es heuer gelaufen ist», berichtet Marcel Geisser, «die meisten Bäume sind schon weg. Und die restlichen werden wir sicher noch kommende Woche verkaufen. Wir haben jedenfalls bis Heiligabend jeden Tag noch ab 16 Uhr offen.»
Dazu gab´s in der für diesen Tag in ein gemütliches Lokals umgebauten Werkstatt herrlichen Glühwein nach dem Geheimrezept von Myriam Geisser. Oder hausgemachten Eier-, Haselnuss-, Schoko- oder sogar Kürbiskernlikör, die Luca Bachmann und Fabienne Hagen aus Batschuns zum Probieren und zum Kauf anboten.
Zufrieden mit Geschäftsgang
Wie kommt es, dass eine Batschunser Familie ihre selbstgebrannten Schnäpse und ihre köstlichen Liköre in Oberriet anbietet? Luca Bachmann weiss Antwort: «Die Geissers kaufen bei uns immer wieder Heu für ihre Hochlandrinder ein. Und da kam man ins Gespräch - und hier sind wir! Und sind sehr zufrieden mit dem Geschäftsgang.»
Zufrieden zeigte sich auch Mario Graber, der seine handwerklichen Fertigkeiten als Drechsler an Ort und Stelle ausführte und die gedrechselten Holzschalen, Pfeffermühlen, Dekorgegenstände und anderes mehr zum Verkauf anbot. «Ich merke stark, dass das heimische Handwerk seit Corona wieder sehr viel mehr geschätzt wird», so Mario Graber, «Während es vorher meist lange Diskussionen gab, besteht jetzt eine grosse Wertschätzung gegenüber dem Material, der Arbeit und dem verlangten Preis.»
Selbstgemachte Kunstwerke
Auch Gabi Dietschi aus Kobelwald hatte ihre kleinen selbstgemachten Kunstwerke mitgebracht. Glasschneidebretter, Untersetzer und vieles andere mehr, was von ihr mit Motiven, oft aus dem ländlichen Raum, verziert worden war. «Ich bin jedes Jahr bei dieser Feier hier bei den Geissers mit dabei und präsentiere meine Geschenksideen.»
Ja, es war ein ständiges Kommen und Gehen. Ein ständiges Freuen über das Wiedersehen und über die Möglichkeit eines kleinen Plausches bei Glühwein oder Punsch, die von der Familie Geisser serviert wurden. Die Freunde des nikotinhaltigen Rauchgenusses trafen sich am grossen offenen Feuer, wo man sich auch wärmen konnte, wenn sich die Suche nach dem «richtigen» Baum etwas in die Länge zog. Und wenn er denn gefunden war, sorgten die Geisser-Jungs Jastin und Janik für die transportgerechte Verpackung und halfen beim Verstauen im Auto.