Im ehemaligen Gefängnisturm fand der Polier der Burgsanierungsarbeiten Erik Winkler im Juli vor einem Jahr in einer Tiefe von einem Meter eine Lanzenspitze. Das gut 60cm alte Eisen wies zahlreiche altertümliche Eigenschaften auf, wie zum Beispiel für dieses Zeitalter typische Schmiedemarken. Im ersten Ansatz wurde die Spitze daher für gut 400 Jahre alt gehalten.
Vorarlberg
24.09.2022
Vermeintlich 400 Jahre alte Lanzenspitze ist ein «Fake»
Diese Lanzenspitze ist nicht vierhundert, sondern erst zehn Jahre alt
Bild:
Verkehrsverein Hohenems
Im Zuge von Sanierungsarbeiten auf der Burgruine Alt-Ems in Hohenems wurde in etwa einem Meter Tiefe eine Lanzenspitze gefunden, der zunächst ein Alter von 400 Jahren zugeschrieben wurde. Jetzt stellt sich heraus, da hat sich jemand einen Scherz erlaubt.
Adel der frühen Neuzeit
Weitere Recherchen ergaben, dass es sich wohl um ein sogenanntes «Spiesseisen» handelte. Diese Lanzen wurden vom Adel der frühen Neuzeit für die Jagd eingesetzt. Nachforschungen ergaben dann, dass dieses Spiesseisen ein «Fake» ist. Und nur gut zehn Jahre alt ist. Da hat sich ein Hohenemser, der im Hauptberuf nicht einmal etwas mit metallverarbeitenden Berufen zu tun hat, einen Scherz erlaubt.
Er habe die Lanze «aus reiner Gaude» hergestellt und schon vor rund zehn Jahren in einem Steinhaufen beim Gefängnisturm platziert. Und er habe zuvor über Jahre hinweg recherchiert, wie genau so ein Spiesseisen beschaffen sein muss, um als «echt» durchzugehen. Was er ja beinahe geschafft hat.