Zwischen Rheinkilometer 82.8 und 83.6 wird der Letten zurück in den Rhein geschoben. Grund für die Erdarbeiten sind Überflutungen des Vorlands. Immer wenn der Rhein über das Mittelwuhr strömt und ins Vorland fliesst, bringt er neben Steinen und Schwemmholz auch feinsten Sand (Letten) mit. «Lässt man den Letten liegen, erhöhen sich die Vorländer. Mit jedem Hochwasser im Vorland reduziert sich so der Durchflussquerschnitt, bis schlussendlich die geforderte Abflusskapazität von 3'100 m3/s nicht mehr gegeben wäre», führt Mathias Speckle, Rheinbauleiter Österreich aus.
Beim Lettenabtrag wird zunächst der Humus abgetragen. Der Oberboden wird seitlich gelagert. Mit schwerem Gerät wird danach der darunter liegende Letten in einer Stärke von bis zu ca. 80cm abgetragen und in den Rhein geschoben. Zum Schluss werden die Flächen mit der zuvor abgetragenen Humusschicht wieder rekultiviert. Sie stehen dann wie bisher der landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung.
Je nach Witterung dauern die Bauarbeiten bis Ende Oktober 2022, Restarbeiten bis ca. Mitte November 2022. «Die Arbeiten können immer nur im Oktober stattfinden. Das ist nach der Hochwassersaison, welche Anfang Oktober endet und vor der Laichzeit der Fische im Alpenrhein, die im November beginnt. Darum mussten die Arbeiten zwischen der ÖBB-Brücke und der Zollamtsbrücke Au-Lustenau über mehrere Jahre aufgeteilt werden», erklärt Mathias Speckle.