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Widnau gewinnt trotz numerischer Unterlegenheit

Die Führung wurde mit vollem Einsatz verteidigt, wie hier von Diego Liechti im Luftkampf
Die Führung wurde mit vollem Einsatz verteidigt, wie hier von Diego Liechti im Luftkampf Bild: Ulrike Huber
Nach einer ehen schwachen ersten Halbzeit gelang es dem FC Widnau in der zweiten Spielhälfte trotz numerischer Unterlegenheit mit einer unglaublichen Energieleistung dem Gegner von Chur 97 Paroli zu bieten und 3:0 zu gewinnen.

Die zweite Halbzeit des Spiels des FC Widnau gegen Chur 97 gehörte zum Besten, was man seit lange auf der Aegeten zu sehen bekam. Die Blau-Weissen, durch den gelb-roten Ausschluss von Atila Prado kurz vor der Pause numerisch geschwächt, boten Chur 97 die Stirn, verteidigten konsequent und vehement und erzielten sogar noch zwei Tore zum 3:0 Sieg.

  • Trainer Andreas Lüchinger hatte in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden Bild: Ulrike Huber
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  • ...und so konnten die Blau-Weissen jubeln Bild: Ulrike Huber
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Eher flaue erste Spielhälfte

Das erste Tor für die Widnauer war in der 40. Minute der ansonsten eher flau verlaufenen ersten Spielhälfte gefallen. Ilija Ivic legte einen langen Ball aus dem hinteren Mittelfeld mittig auf den vorne anlaufenden Noah Thönig. Dieser nahm den von hinten über seinen Kopf kommenden Ball, obwohl von zwei Churer Verteidigern und dem Torwart bedrängt, direkt und volley und spedierte so das Spielgerät in die gegnerischen Maschen.

Lars Ivanusa war ein stetiger Unruheherd Bild: Ulrike Huber

Unmittelbar nach dem Tor erfolgte der gelb-rote Platzverweis von Atila Prado. Schiedsrichter Mirnes Hyseni hatte schon eine knappe Viertelstunde zuvor Prado und dem Churer Tomic wegen einer Schupferei bei einer Freistossausführung den gelben Pappkarton gezeigt. Mit etwas Fingerspitzengefühl hätte man diese Situation, die weit von jeder Tätlichkeit entfernt war, auch freundschaftlich regeln können.

Die zweite Gelbe und damit Gelb-Rot resultierte aus einem wohl etwas härteren Dutzendfoul. Auch hier muss gesagt werden: nicht jeder Schiedsrichter zeigt in dieser Situation gelb. Aber Schiri Hyseni war überhaupt in diesem fairen und nie harten Spiel in Kartenlaune. Er zeigte insgesamt achtmal (!) den gelben Karton.

  • Die Zuschauer sahen im zweiten Durchgang eine rassige und spannende Partie Bild: Ulrike Huber
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  • Bild: Ulrike Huber
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Mit einem Mann weniger

Sei es, wie es sei. Fakt war, dass die Blau-Weissen die gesamte zweite Halbzeit mit einem Mann weniger auf dem Platz standen. Was die Churer bis beinahe zur sechzigsten Minute durchaus zu nutzen wussten. Die Roten waren klar feldüberlegen und es schien nur eine Frage der Zeit, bis der Ball erstmals hinter Iliya Kovacic im Netz zappeln würde.

Iliya Ivic erzielte das 2:0 und sicherte nach hinten souverän das Ergebnis ab Bild: Ulrike Huber

Doch der Spielverlauf ging in eine andere Richtung. Die Lüchinger-Truppe setzte immer wieder aus Kontern heraus gefährliche Nadelstiche und erspielte sich in der 57. Minute einen Eckball, der von Lars Ivanusa perfekt auf die lange Ecke getreten wurde. Wo Ilija Ivic lauerte und mit einem wuchtigen Kopfball die 2:0 Führung bewerkstelligte.

  • Schieri Hyseni Mirnes agierte nicht wirklich schwach, pfiff aber zu wenig konsequent Bild: Ulrike Huber
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  • Die vielbeinige Widnauer Abwehr rettete den Vorsprung über die Distanz Bild: Ulrike Huber
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Halbmarathondistanz heruntergespult

Eigentlich hätte bereits drei Minuten später die endgültige Entscheidung fallen sollen. Der quirlige und wohl eine Halbmarathondistanz herunterspulende Noah Thönig war aus dem Mittelfeld perfekt lanciert worden und stürmte mit dem Ball am Fuss unwiderstehlich in den Strafraum der Churer. Wo er im letzten Moment von zwei Gegnern mit unfairen Mitteln in die Zange genommen und gestoppt wurde. Der äusserst inkonsequent und oft erratisch pfeifende Referee hatte in dieser Situation wohl akute Atemnot. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass er keinen Elfmeter pfiff?

 

Goalie Iliya Kovacic hielt seinen Kasten sauber Bild: Ulrike Huber

Egal, die Blau-Weissen kämpften um jeden Ball und standen hinten felsenfest. Und das wenige, was noch auf das Tor kam, parierte Ilya Kovacic stoisch und sicher. Man hatte nie das Gefühl, dass Liechti & Co. den Sieg noch verstolpern würden. Doch endgültig festgemacht wurde dieser Triumph durch Noah Thönig, der sich immer mehr zu einem echten Mittelstürmer entwickelt.

  • Noah Thönig, der Matchwinner des Spiels Bild: Ulrike Huber
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  • Es ging hart, aber herzlich, und keineswegs unfair zur Sache Bild: Ulrike Huber
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Faleschinis Energieleistung

In einer wahren Energieleistung hatte Timo Faleschini den Ball nach vorne getrieben und passte im richtigen Moment steil in den Laufweg von Thönig, der die Wuchtel mit der Zehenspitze am Churer Goalie Marko Zuvic vorbei zum 3:0 versenkte. Obwohl ein Spiel weniger als die Konkurrenz, haben die Lüchinger-Schützlinge mit diesem Sieg die Tabellenführung übernommen.

Schon am kommenden Mittwoch wartet der nächste Match auf den FC Widnau. Und zwar in Balzers, den Absteiger aus der 1. Liga. Spielbeginn 18.00 Uhr.

 

Matchtelegramm 04.09.2022

2. Liga Interregional – Gruppe 5

FC Widnau – Chur 97 3:0 (1:0)

Aegeten – 350 Zuschauer – SR Mirnes Hyseni (Durchschnitt)

Tore: 40. Noah Thönig 1:0, 57. Ivic 2.0, 88. Noah Thönig 3:0.

FC Widnau: Kovacic; Faleschini, Ivic, Prado, De Almeida; Ivanusa (70. Egbon), Samuel Thönig (78. Aksic), Liechti, Andrade (46. Alder); D`Amico (78. Massari), Noah Thönig (88. Cabezas).

Chur 97: Zuvic; Kalberer (46.Mogus), Romer (46. Cartricala), Tomic, Tino (70. Schmid); Yogarajah (62.Radojic), Sele (62. Gjorgjievski), Hobi, Alves; Stozl, Coric.

Gelbe Karten: 30. Tino (Foul), 31. Prado und Tomic (beide Unsportlichkeit), 39. Alves, 41. Samuel Thönig (Foul), 82. Coric (Unsportlichkeit), 85. Ivic (Foul).

Gelb-Rote Karte: 42. Prado (Foul)

 

2. Liga interregional - Gruppe 5
1. FC Widnau 1 2 2 0 0 (13) 7 : 1 6  
2. SV Schaffhausen 1 3 2 0 1 (5) 8 : 3 6  
3. Chur 97 1 3 2 0 1 (6) 5 : 5 6  
4. FC Uster 1 3 2 0 1 (6) 5 : 7 6  
5. FC Frauenfeld 1 3 2 0 1 (8) 9 : 6 6  
6. FC Thalwil 3 1 1 1 (2) 6 : 6 4  
7. FC Balzers 1 1 0 0 (0) 5 : 0 3  
8. FC Lachen/Altendorf 1 1 1 0 0 (3) 3 : 1 3  
9. FC Wil 1900 2 2 1 0 1 (1) 4 : 3 3  
10. KF Dardania St. Gallen 1 2 1 0 1 (4) 7 : 5 3  
11. FC Adliswil 1 2 1 0 1 (5) 4 : 4 3  
12. FC Rorschach-Goldach 17 1 2 1 0 1 (5) 3 : 4 3  
13. FC Bazenheid 1 3 0 1 2 (4) 4 : 12 1  
14. FC Rapperswil-Jona 2 3 0 0 3 (3) 3 : 8 0  
15. FC Amriswil 1 3 0 0 3 (3) 1 : 9 0  

 

rheintal24/gmh/uh
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