Leider ist es so in Widnau. Seit mehr als 20 Jahren wurde von der Gemeinde keine Kunst mehr im öffentlichen Raum aufgestellt und angekauft. Da die Gemeindepräsidentin Christa Köppel die früheren Abmachungen, dass ein Prozent der Bausumme bei einem öffentlichen Bau für Kunst und Kultur im Dorf ausgegeben wird, einfach unter den Teppich gewischt hat. Traurig - sie als Rheintaler Kulturstiftungspräsidentin allein voraus.
Industriebrache Viscose
Komisch - genau sie hätte sich für die Widnauer Künstler/innen einsetzen sollen. Nein sie geht hin und lässt die Industriebrache Viscose (ca. 10000 m2) einfach abreissen und entsorgen. Totes Land bis heute! Verschiedene Kulturunternehmer hatten sich interessiert, dort Ateliers, Proberäume, Ausstellungsräume, Konzerte und, und, und zu machen und alle Beteiligten hätten für wenig Geld ein kreatives Areal nutzen können. Dies wäre auch so wichtig gewesen für das Entstehen einer angeblichen Stadt!
Heute krebst Frau Christa Köppel zurück und will keine Stadt mehr sein?? Was soll das? Zum Amtsschluss den Kopf einziehen und sich auf das Ruhestandsgehalt freuen? Meine Kunstfreunde/innen und ich fühlen uns im Stich gelassen, praktisch nichts wird unternommen von der Öffentlichkeit, damit sich Kunst hier wieder entfalten könnte.
Von einer Stadt weit entfernt
Trotz des aktiven Widnauer Kulturvereins ist Widnau beinahe kunst- und kulturtot und von einer Stadt weit entfernt und der pseudo Städtebau, versetzt mit Stängeli, ist eher eine unpassende Filmfassade. Geschweige denn das verschandelte Dorfzentrum, das keines ist. Die „Habsburg Seele“ allein reicht nicht um den Hunger nach Kultur zu stillen. Nachts ab 22 Uhr ist Ruhe in unserem Dörfli, aber in einer richtigen Stadt geht’s dann erst richtig los….. was tun wir hier? Wenn ein Fest stattfinden sollte muss die Musik um 24 Uhr abgedreht werden - super brav!
Ahh - ein Altersheim für 50 Mio. bauen, (wäre ein Prozent gleich 500`000 Franken für Kunst und Kultur), dass es noch ruhiger wird mit Beton ohne Kunst! Keine Kunst und keinen Raum der Ruhe für alte Menschen – sie dürfen sich leider nur noch an den Kosten ihres Aufenthalts erfreuen und abwarten bis ihr „Heimatli“ konfisziert wird, dann können sie wieder die verdichtete Bauweise in einem „Block“ geniessen!
Kunst- und Kulturzentrum
Das Schweizer Rheintal ist leider weder fähig, ein Kunst- und Kulturzentrum zu betreiben, noch einen möglichen Ausstellungsraum zu schaffen. Traurig, aber leider wahr! Wir müssten nur nach Vorarlberg schauen und sehen volle Programme, Gratiskonzerte, Kunsthäuser, wohin man schaut... Eine Gemeinde wie Lustenau hat eine Kulturbeauftragte, die ein Jahresprogramm aufstellt und dazu schaut. Manchmal frage ich mich wo unsere Steuergelder hinfliessen? Ahh - Flieger, Uniformen kaufen und horrende Ruhestandsgehälter für Beamte und Politiker zahlen …
Deshalb wandern heute noch die jungen Kunst- und Kulturschaffenden ab in die „echten“ Städte. Hier bleiben loht sich nicht, denn als junger Mensch kannst du nicht um 22 Uhr ins Bett.
Hoffen wir auf einen neuen Widnauer Gemeindepräsidenten mit Weitsicht und Offenheit gegenüber Kunst und Kultur und nicht nur Schein sein.
KUSPI 022 (Kurt Spirig)
Alte Unterdorfstr.15
9443 Widnau