1682 soll ein Jäger die oberhalb des Bades gelegene Kristallhöhle von Kobelwald entdeckt haben. Bereits 1706 beschrieb der Geologe und Naturforscher Johann Jacob Scheuchzer (1672 – 1733) die Höhle und den im Untergrund fliessenden Bach mit seinem schwefelhaltigen Heilwasser. Es wurde in Teucheln (aus ausgehöhlten Baumstämmen zusammengesetzte Leitung) ins Bad Kobelwies geleitet. Das Bad wurde bei Rheuma, Arthritis und Gicht aufgesucht, die damals mit dem Sammelbegriff Glied- oder Gliedersucht bezeichnet wurden.
Stolzes Bad mit 48 Wannen
Neben der ursprünglichen, höchst bescheidenen Badhütte entstand ein Neubau mit 48 Wannen, einer ganzen Reihe von Gästezimmern, einem grossen Saal und zwei weiteren kleineren Räumen für Anlässe aller Art. 1826 würdigte auch Arzt und Bäderspezialist Gabriel Rüsch (1794 – 1856) das Bad Kobelwies und sein Heilwasser. Er schreibt: «Im Sommer wird das Bad förmlich überrannt, so dass die 30 Gästebetten bei weitem nicht genügen. Deshalb erfolgte die Bereitstellung zusätzlicher Nachtlager auf dem Heuboden eines benachbarten Stalles…».