Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Vorarlberg
04.07.2022

Vatermord in Feldkirch – Tathergang noch unklar

Der Vater wurde von seinem Sohn mit mehreren Messerstichen niedergestreckt
Der Vater wurde von seinem Sohn mit mehreren Messerstichen niedergestreckt Bild: wz.de
In der Nacht auf Sonntag fiel ein 85 Jahre alter pflegebedürftiger Mann einer Bluttat, die sein 30 Jahre alter Sohn mit Messerstichen mutmasslich begangen hat, zum Opfer. Der Verdächtige schweigt noch immer.

Mit Messerstichen hatte der Sohn in der Nacht auf Sonntag seinen Vater, mit der gemeinsam in einer Wohnung lebte, attackiert und ihm letztlich tödliche Verletzungen zugefügt. So jedenfalls der derzeitige Stand der Ermittlungen. Rheintal24 hatte berichtet.

Die Wohnung der Familie ist versiegelt, ein Pickerl neben der Tür warnt Einbrecher vor einem bewaffneten Haushalt. Nachbarn zeichnen im Gespräch mit den VN das Bild einer überforderten Familie. So haben sich Vater und Sohn die Wohnung geteilt, beide gelten in der Nachbarschaft als nicht besonders umgänglich.

Belastende Indizien

So klar die Lage scheint, so belastend die Indizien sind, das Landeskriminalamt in Bregenz ist nach wie vor mit Klärung des Tathergangs beschäftigt. Denn der der Tat verdächtigte Sohn habe aufgrund seiner „schlechten psychischen Verfassung“ nach wie vor nicht einvernommen werden können. Er befinde sich in der Nervenheilsanstalt Valduna bei Rankweil.

So bleiben Motiv und Hintergründe der Tat weiter unklar. War es eine Überforderung bei der Pflege des 85-Jährigen? War es Hass auf seinen Vater, der ihn durch seine Behinderung praktisch zwang, mit ihm zusammen in einer kleinen Wohnung zu leben. Noch weiss es niemand.

Manche Nachbarn äussertem gegenüber der VN ihren Eindruck, dass es für die beiden in jüngster Zeit Unterstützung aus dem familiären Umfeld gab. Nach ihrer Wahrnehmung war auch ein Angehöriger der beiden Männer in der Tatnacht in der Wohnung, konnte die Tat jedoch offensichtlich nicht verhindern.

Verhängnisvolle Bluttat

Jedenfalls soll es am Sonntag früh zwischen zwei und drei Uhr zu der verhängnisvollen Bluttat gekommen sein. Ein Nachbar hatte den Lärm aus der Wohnung von Vater und Sohn gehört und die Einsatzkräfte alarmiert. Die dann allerdings nur mehr feststellen konnten, dass der alte Mann an den ihm zugefügten Messerstichen verstorben war.

Der dreissigjährige Sohn wurde noch am Tatort festgenommen. Natürlich wird die Leiche obduziert, um die genaue Todesursache festzustellen. Derzeit wertet das Landeskriminalamt Tatortspuren aus und befragt Zeugen.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

rheintal24/gmh/uh/vlpd