Spiel auf Augenhöhe

Dass es ein Spiel auf Augenhöhe wurde, lag vermutlich auch an der Verletztenliste der Lüchinger-Schützlinge. Mit Daniel Lässer fehlte der Spielgestalter, mit Ilija Kovacevic der Stamm-Goalie. Dazu noch die dauerverletzten Stammkräfte Michael Alder und Noah Massari.

So startete ein Team von Jungspunden, verstärkt mit den beiden Routiniers Diego Liechti und Ilija Ivic, in diese Partie. Und, um es vorwegzunehmen, die Jungen machten ihre Sache gut. Wie auch Ersatz-Ersatz-Goalie Dominic Huber, der sein sicherer Rückhalt war und alles hielt, was auf sein Tor geflogen kam.

Disziplinarische Gründe

Wieso nicht Standardersatztorhüter Drilon Demiri zwischen den Pfosten stand, ist auch schnell erklärt. Er hatte sich zusammen mit zwei anderen Spielern nach dem vergangenen Cupmatch in Bern unerlaubt vom Team entfernt und wurde aus disziplinarischen Gründen intern gesperrt.

Zurück zur ersten Spielhälfte. Aus der ersten Viertelstunde ist zu berichten: Nichts. Aus der zweiten Viertelstunde ist zu berichten: Nichts. Aus der dritten Viertelstunde ist zu berichten: eine Rettungstat von Dario Faleschini, Sekunden vor dem Pausenpfiff. Der Kreuzlinger Enis Ramadani hatte von links einen hohen Ball auf die kurze Torecke geflankt. Goalie Huber zeigt sich für einmal etwas unsicher und das Spielgerät sprang von ihm Richtung Tor. Wo sich aber Faleschini genau richtig auf der Torlinie postiert hatte, um die Kugel aus dem Gefahrenbereich zu dreschen.

Teams neutralisierten sich gegenseitig

Wobei das spielerisch Gezeigte von beiden Teams nicht schlecht war. Aber sie neutralisierten sich gegenseitig, so dass kaum einmal ein Ball bis in den Strafraum kam.

Die zweite Halbzeit war etwas besser. Zumindest bot sie mehr Geschehen vor den beiden Tormännern. So etwa fünf Minuten nach Wiederanpfiff, als Youngster und Rechtsverteidiger Cristian Navarro unwiderstehlich auf der Aussenbahn mit dem Ball am Fuss zwei Kreuzlinger überrannte, in Richtung Strafraum abdrehte und seinen Schuss aus sehr spitzem Winkel nur knapp am linken Pfosten vorbei setzte.

Aufsetzer aus dreissig Metern

Nur wenig später liess Diego Liechti einen Aufsetzer aus etwa dreissig Metern in Richtung Calcio-Tor ab, der von Goalie Nowak nur mit Mühe zur Ecke gelenkt werden konnte. Es war endlich Pfeffer im Spiel. Kreuzlingens Louis Spindler setzte einen Schuss an den linken Torpfosten der Blau-Weissen. Im Gegenzug zwang Noah Thönig mit einem Flachschuss Goalie Nowak zum neuerlichen Eingreifen.

So ging es hin und her. Aus einer stinklangweiligen Partei war auf einmal ein animiertes, gefälliges Spiel geworden. Jedem war bewusst, dass jenes Team, das das erste Tor erzielen würde, das Spiel gewinnen würde. Und in der zweiten Minute der Nachspielzeit war es dann beinahe soweit.

Pfeilschneller Kilometerfresser

Denn der wie immer pfeilschnelle und kilometerfressende Noah Thönig konnte einen scharfen Querpass von links in den Calcio-Strafraum anbringen, den der heranstürmende Samuel Thönig nur um eine Zehenlänger verpasst. Das wärs gewesen. War es aber nicht.

Die Punkteteilung nützt keiner der beiden Mannschaften. Die Widnauer verlieren weiter den Kontakt zur Spitzengruppe der Liga. Und AS Calcio Kreuzlingen hätte dringend einen «Dreier» im Kampf gegen den Abstieg gebraucht.