Nein, mit dem Rückrundenstart des FC Widnau kann keiner der vielen blau-weissen Fans zufrieden sein. Fünf Spiele, davon drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Nur zwei mickrige Pünktchen erobert. Kein Wunder dass die Aegeten-Jungs, die noch als Zweitplatzierte punktegleich mit dem Leader FC Weesen überwintert hatten, inzwischen auf Rang sieben ins sogenannte «gesicherte Mittelfeld» zurückgefallen sind.
Unheimlich erscheinende Verletzungsserie
Die Gründe für die Malaise sind bekannt. Eine beinahe schon unheimlich erscheinende Verletzungsserie. Dazu die Winterabgänge von Lars Ivanusa und Ceyhung Tüccar. Zwei der besten Spieler im Herbst. Und keine Neuzugänge als möglicher Ersatz.
Nach den schweren und voraussichtlich lanwierigen Muskelverletzungen von Verteidiger Michael Alder und dem torgefährlichen Spielgestalter Daniel Lässer muss sich jetzt der Rest der Bande finden und über ein intensives Spiel gegen den jeweils ballführenden Gegner in die Partie kommen. Und die sich daraus ergebenden Chancen effektiver nutzen. «Wobei wir wieder mehr Spieler zur Verfügung haben als auch schon», kann Trainer Andreas Lüchinger berichten, «Valentin Aggeler und Carlos de Almeida stehen am Sonntag wieder zur Verfügung.»
Dramatischer Fight in Bern
Wie bei der am letzten Wochenende stattgefundenen Cup-Partie gegen den FC Prishtina Bern, den die Blau-Weissen in einem dramatischen Fight mit 4:3 für sich entschieden haben. Wie sagt FCW-Trainer Andreas Lüchinger immer? «Bei uns verteilt sich die Last des Toreschiessens auf alle Schultern». Die Richtigkeit dieser Aussage haben seine Schützlinge gegen den Berner Kosovaren-Club jedenfalls bewiesen, haben sich doch mit Noah Thönig, Diego Liechti, Helmar Andrade und Kevin Egbon gleich vier verschiedene Spieler als Torschützen eingetragen.
Am Sonntag kommt der AS Calcio Kreuzlingen auf die Aegeten. Erst 1990 als Verein AS Nuova Italica entstanden, 1999 mit dem FC Kreuzlingen Italica zum heutigen AS Calcio Kreuzlingen fusioniert, ist das «italienische» Team 2019 in die zweite Liga interregional aufgestiegen. Und konnte sogar den OFV Cup 2019 gewinnen.
Grosse Vorsicht geboten
Ähnlich frustrierend wie die gesamte Herbstsaison, in der die Kreuzlinger gerade einmal acht Punkte zustande brachten, verläuft bisher auch die Rückrunde. Genau wie beim FC Widnau gab es zwei Remis und drei Niederlagen. Für die Blau-Weissen ist gegen den Abstiegskandidaten vom Bodensee dennoch grosse Vorsicht geboten.
Man muss sich nur die Ergebnisse der letzten beiden Spiele des Italo-Teams anschauen: mit einem 2:2 Unentschieden knöpfte man Tabellenführer Weesen einen Punkt ab. Und genau wie die Widnauer konnte man vergangenes Wochenende auswärts in der zweiten Vorrunde der Cup-Qualikation der 2. Liga Interregional reüssieren und den FC Liestal auswärts mit 2:1 besiegen.
Messer am Hals
Es wird am Sonntag einen knappen Fight zwischen zwei im Frühjahr gleich starken Teams gegben. So sieht es auch FCW-Trainer Andreas Lüchinger: «Die Kreuzlinger sind schwer einzuschätzen. Sie haben seit der Winterpause einige neue Spieler im Kader. Und auf dem Abstiegsplatz liegend das Messer am Hals. Die brauchen jeden Punkt. Unser Team will den Schwung vom Cup-Sieg gegen Prishtina Bern mitnehmen. Und erstmals im Frühjahr mit einem Sieg die volle Punktanzahl sichern.»