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Vorarlberg
14.04.2022

Mord in Schwarzach - die Hintergründe

Im Sommer 2021 standen sich Täterin und Opfer bereits am Landesgericht Feldkirch wegen gegeneitiger Körperverletzung gegenüber
Im Sommer 2021 standen sich Täterin und Opfer bereits am Landesgericht Feldkirch wegen gegeneitiger Körperverletzung gegenüber Bild: vol.at
Eine 37-jährige Frau hat am Dienstagabend in der Vorarlberger Gemeinde Schwarzach ihren 35-jährigen Ehemann mit einem Messerstich in die Brust getötet. Diese Tat hat eine Vorgeschiche.

Der 35-jährige und von der Elfenbeinküste stammende Mann wurde durch den Stich mit einem Küchenmesser so schwer verletzt, dass er noch an Ort und Stelle während der Reanimationsmaßnahmen starb, teilte die Polizei am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Die 37-jährige Mutter von sechs Kindern von drei bis 17 Jahren, vier davon gemeinsam mit dem Opfer, wurde festgenommen. Sie ist nach Angaben der Ermittlungsbehörden voll geständig.

Polizeilich in Erscheinung getreten

Das Mordopfer lebte seit 2009 in Österreich, er hatte einen gültigen Aufenthaltstitel. Laut Michael Beyrer, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Vorarlberg war der Mann in der Vergangenheit «polizeilich in Erscheinung getreten». Zur Art der Delikte wurden keine Angaben gemacht.

Eines der Kinder hatte über Aufforderung der Mutter und Täterin den Notruf ausgelöst. Der Vater tot, die Mutter in Untersuchungshaft genommen, was passiert da mit den Kindern? Sie werden von einem Kriseninterventionsteam betreut und in professionelle Betreuung übergeben.

Gegenseitige Gewaltvorwürfe

Schon lange gab es zwischen Täterin und Opfer gegenseitige Gewaltvorwürfe, die Ehe war wohl schon längere Zeit alles andere als glücklich. So standen die beiden im August 2021 wegen der Anklage der gegenseitigen Körperverletzung vor dem Landesgericht Feldkirch.

Damals gab die nunmehrige Täterin an, dass ihr Ehemann sie zwei- bis dreimal im Jahr tätlich angegriffen habe. Sie so stark an den Haaren gerissen habe, dass sie nun kahle Stellen haben. Er habe sich die Stiege hinuntergestossen und sie zu Silvester so stark getreten, dass sich ein Wirbel verschoben habe. Wie der Richter durch Nachfrage feststellte, handelte es sich dabei allerdings um eine «Selbstdiagnose», denn die Frau war nicht beim Arzt.

Bereits in der damaligen Verhandlung kündigte die Frau an, dass sie die Scheidung wolle. «Aber im Guten». Was jetzt ganz anders gekommen ist...

rheintal24/gmh/uh