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Fussball Regional
24.03.2022
24.03.2022 18:05 Uhr

Widnau ohne Tüccar im Spitzenspiel gegen Weesen

Die energiegeladenen Antritte von Ceyhun Tüccar waren bei den Gegnern gefürchtet
Die energiegeladenen Antritte von Ceyhun Tüccar waren bei den Gegnern gefürchtet Bild: Ulrike Huber
Am Sonntag hat der FC Widnau um 14.00 Uhr den Liga-Spitzenreiter FC Weesen zu Gast. Und muss ohne Offensivkraft Ceyhun Tüccar antreten, der die Blau-Weissen verlassen hat.

Schon länger zwitscherten es die Spatzen von den Bäumen rund um die Aegeten: Der FC Widnau und Offensivspieler Ceyhun Tüccar haben das Heu nicht mehr auf demselben Haufen. Heute Donnerstag kam die offizielle Bestätigung. Man habe «unterschiedlich Auffassungen über die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit».

Technisch gefinkelt und torgefährlich

Vermutlich wollte Tüccar mehr Geld, also mehr «Spesenersatz». Schliesslich sind wir bei den Amateuren, da ist ja nicht von «Lohn» oder «Gehalt» die Rede. Und Widnau wollte wohl nicht mehr zahlen. Aber egal warum, jetzt ist der technisch gefinkelte und torgefährliche Österreicher endgültig wieder weg. Schade. Denn Tüccar ist einer jener trickreichen Fussballer, denen man als Freund dieses Spiels gerne auf die Beine schaut. Damit haben die Widnauer seit Abschluss der Herbstrund mit Lars Ivanusa und Ceyhun Tüccar zwei ihrer besten und torgefährlichsten Spieler verloren. Und ein leistbarer Ersatz war zumindest in der Winterpause nicht in Sicht.

Für die Blau-Weissen heisst es, weiter nach vorne schauen und zu versuchen, trotz dieses personellen Verlustes in der Rückrunde zu reüssieren. Das erste Ziel, nämlich weiterhin ungeschlagen zu bleiben, ist nach der 2:3 Niederlage auswärts beim SV Schaffhausen vergangenes Wochenende schon perdù. Die Punkteausbeute aus den beiden ersten Rückrundenpartien war trotz guten Spiels des Lüchinger-Teams eher mässig. Nur ein einziger Punkt blieb im Klingelsack liegen.

Rennen um die beiden Aufstiegsplätze

Wollen die Blau-Weissen im Rennen um die beiden Aufstiegsplätze für die im nächsten Jahr aufgestockte Erste Liga verbleiben, heisst es jetzt, Punkte zu sammeln. Erste Gelegenheit dafür ist an diesem Sonntag, wenn um 14.00 Uhr der aktuelle Spitzenreiter der Liga aus Weesen zu Gast ist.

Ja, ausgerechnet der FC Weesen führt die Tabelle an. Jenes Team, auf dessen Heimstätte man sich vorkommt wie in der allertiefsten Fussballprovinz. Wo die Gästekabine hunderte Meter vom Fussballplatz in einer Schule untergebracht ist. Dessen Spielfeld wohl das schmälste der gesamten Liga ist. Und wo bei mehr als fünfzig Zuschauern die Herren an der Biertränke ins Schwitzen kommen, weil ihnen die gekühlten Flaschen bereits ausgehen und ab dann der Schaum beim Umschenken des lauwarmen Gerstensaftes in die Pappbecher überquillt.

Das klare Wasser des Walensees

Aber auch in der 2. Liga Interregional Gruppe 6 kann man sich den Erfolg quasi ohne Eigenbauspieler offensichtlich zusammenkaufen. So ist der mit 17 Treffern Führende der Torschützenliste, nämlich der für den FC Weesen spielende Rodrigues Benis Luis Fernando, wohl genauso wenig wegen des klaren Wassers des Walensees und des wunderbaren Bergpanoramas in das 1´500 Seelen-Dorf Weesen gekommen, wie Aleandro Norelli, der auch schon neun Tore geschossen hat.

Es ist für die Widnauer Abwehr also höchste Vorsicht angesagt. Die Weesener kommen mit einer abgezockten Legionärstruppe auf die Aegeten. Eine Truppe, die allerdings am vergangenen Wochenende zuhause gegen den Mittelständler FC Frauenfeld auch gerade einmal ein 1:1 erreicht hat. Lichtet sich das Widnauer Lazarett und finden Spieler Stefano D`Amico oder Daniele Lamorte zu alter Stärke zurück, so sind am Sonntag durchaus auch drei Punkte drin.

Bewölkung an der Verletztenfront

«Aber momentan sieht es an der Verletztenfront sehr bewölkt aus», nimmt FCW-Trainer Andreas Lüchinger kein Blatt vor den Mund. «Jetzt fällt ja auch noch Michael Alder aus, der nach dem letzten Auswärtsmatch in Schaffhausen wegen eines durch einen Schlag auf den Oberschenkel verursachten Blutstaus notfallmässig operiert werden musste.» Und damit wohl länger ausfallen wird. Zu allem Unglück ist auch noch das Antreten von Torhüter Iliya Kovacic genauso unsicher wie jenes von Samuel Thönig.

 

rheintal24/gmh/uh
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