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Vorarlberg
10.03.2022
10.03.2022 11:08 Uhr

Schockierende Details zum Ried-Mord

Die Polizei ermittelte vor Ort
Die Polizei ermittelte vor Ort Bild: vlpd
Immer mehr Details über die Ermordung einer dreissigjährigen Frau und die «Deponierung» deren Leiche im Lustenauer Ried werden bekannt. Denn einer der beiden festgenommenen mutmasslichen Täter ist teilgeständig. Wobei natürlich die Unschuldsvermutung gilt.

Die Vorarlberger Kriminalisten ermittelten nach dem sonntäglichen Leichenfund im Umfeld der Toten. Und stiessen sogleich auf die beiden Verdächtigen, einem 19-Jährigen und seinem 25-jährigen Kollegen, beide mit der verstorbenen Frau bekannt. Die 30-Jährige war von ihrem Vater als vermisst gemeldet worden.

Massiv belastende Ermittlungsergebnisse

Einer der beiden ist nach Angaben der Polizei teilgeständig, der andere machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Beide wurden «aufgrund massiv belastender erster Ermittlungsergebnisse» am Dienstag in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.  

Laut Polizei sollen die beiden in der Wohnung des Jüngeren in der Nacht auf Donnerstag eine Drogenparty gefeiert haben, wobei das Zusammensein der drei (die der Suchtgiftszene zuzurechnen sind) auf furchtbare Weise eskalierte.

Massive Gewalteinwirkung

Im Zuge der Obduktion der Gerichtsmedizin Innsbruck wurden massive Gewalteinwirkungen gegen Kopf und Hals festgestellt. Die Frau sei geschlagen und gewürgt worden, teilte die Polizei mit. Sie wurde schlicht zu Tode geprügelt und gewürgt. Der 25-Jährige werde hier massiv von seinem jüngeren Kollegen belastet, sagte der Kriminalist Beyer vom Landespolizeikommando nach Berichten in vol.at.. Hinweise auf sexualisierte Gewalt lagen nicht vor.

Die Täter waren amtsbekannt, aber lediglich wegen Bagatelldelikten. Sie dürften laut Beyrer der Drogenszene zuzurechnen sein, zu der auch die Frau nach derzeitigem Kenntnisstand Kontakte hatte. Das Motiv war vorerst völlig unklar. Die Ermittler gehen derzeit von Mord oder Totschlag aus.

Leiche 48 Stunden später abgelegt

Szenen wie aus einem mehr als schlechten Hollywoodfilm haben sich offenbar nach der Tat abgespielt. Noch in den Nachtstunden schafften die Verdächtigen die Tote aus der Wohnung in ein Auto, verstauten die Leiche im Kofferraum und fuhren mit ihr zwei Tage durch die ­Gegend, ehe sie ihr Opfer am Samstag in einem Entwässerungsgraben im Lustenauer Ried abgelegen.

Der Platz des schaurigen Grabs befindet im Nahbereich der Diskothek Sender und sei in der Partyszene bekannt, so ein Kriminalist vor Ort. Mittlerweile hatte sich der Vater der 30-Jährigen, der seine Tochter vermisste, schon das Schlimmste ausgemalt und die junge Frau als abgängig gemeldet. Am Samstag um 16 Uhr wurde die Leiche dann vom Grundstücksbesitzer entdeckt. Die anschließende Obduktion ergab eindeutige Anzeichen auf ein Gewaltverbrechen. Hinweise aus der Szene führte zu den Verdächtigen, wo bereits ein bzw. zwei Tage nach dem Leichenfund die Handschellen klickten.

rheintal24/gmh/uh/apa