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Vorarlberg
03.03.2022

Paukenschlag: Vorarlbergs Landesrat Johannes Rauch wird Gesundheitsminister

Johannes Rauch, Vorarlbergs Landesstatthalter und Grünen-Chef wird neuer Gesundheits- und Sozialminister Österreichs
Johannes Rauch, Vorarlbergs Landesstatthalter und Grünen-Chef wird neuer Gesundheits- und Sozialminister Österreichs Bild: APA/Georg Hochmut
Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) ist zurückgetreten. Nachfolger wird aller Voraussicht nach der Vorarlberger Landesstatthalter (=Landeshauptmannstellvertreter) Johannes Rauch.

Was schon seit den frühen Morgenstunden des Donnerstags als Gerücht die Runde machte, ist jetzt offiziell: Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) ist zurückgetreten. Diesen Schritt begründete er am Donnerstagnachmittag in einer persönlichen Erklärung. Als Grund gab er an, nicht mehr täglich 100 Prozent leisten zu können. Dies sei aber bei dieser Aufgabe vonnöten. Als besonders belastend gab er tägliche Drohungen gegen sich und seine Familie an. Wenn man das Haus nur noch unter Polizeischutz verlassen könne, halte man das nicht lange aus.

Johannes Rauch als Nachfolger von Mückstein

Sein Nachfolger wird Johannes Rauch (Grüne), der bisherige Landesstatthalter und Grünen-Chef Vorarlbergs. Mit diesem Vorschlag erfüllen die Grünen ihr Versprechen, im Falle eines Rücktritts werde es eine "rasche Übergabe" geben. Wie Parteichef Werner Kogler, der sich bei Mückstein ausführlich bedankte, betonte, werde er noch heute dem Grünen Parlamentsklub und dem Parteivorstand den Vorarlberger Landesrat Johannes Rauch als neuen Sozial- und Gesundheitsminister vorschlagen.

Aus Vorarlberger Landesregierungskreisen war der APA davor bereits bestätigt worden, dass Rauch nach Wien wechseln soll, um die Mückstein-Agenden zu übernehmen. Eine Bestätigung der Landespartei stand aber bisher aus.

Wolfgang Mückstein trat von seinem Amt als Gesundheitsminister zurück Bild: wienerbezirksblatt.at

Nachfolger Mücksteins nicht einmal vom Fach

Kritik an der erneuten Regierungsumbildung kam, wie sollte es anders sein, von der Opposition. «Es stellt sich die Frage, wie zielführend das für Österreich ist, wenn inmitten zweier Krisen das nächste Regierungsmitglied das Handtuch wirft», meinte etwa SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Rande einer Pressekonferenz. «Das ist das Gegenteil von Stabilität.» Ähnlich auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger: «Ich finde es reichlich unglücklich, dass wir in einer Pandemie bald den dritten Gesundheitsminister haben werden», meinte sie ebenfalls bei einer Pressekonferenz. Dazu komme, dass der mutmassliche Nachfolger Mücksteins nicht einmal vom Fach sei. Rauch war in Vorarlberg mit den Agenden des Raumplanungs- und Verkehrsressorts betraut gewesen.

Rechtsaussen-Populist FPÖ-Obmann Herbert Kickl sieht in dem Wechsel ein «personaltaktisches Manöver». Seiner Ansicht nach will die Regierung nach dem «völligen Versagen» und der «evidenzbefreiten, schikanösen und menschenverachtenden Corona-Politik» damit ein paar Sympathien zurückgewinnen.

rheintal24/gmh/uh