Kurz nach Versammlungsbeginn marschierten am Dienstag rund 230 Anti-Coronamassnahmen-Demonstranten los, gegen Ende der Versammlung waren noch etwa fünfzig Personen anwesend. Die Marschroute verlief mehrfach Bahnhof Bregenz bis zum Kreisverkehr am Hafen und wieder retour. Während der gesamten Zeit kam es zu entsprechenden Verkehrsbehinderungen auf dieser Hauptdurchzugsstrasse, wobei die Polizei die Fahrzeuge nach Möglichkeit abwechselnd in Richtung Hard und Lochau fahren lassen konnte.
«Rote Linie ist überschritten» - Angriff auf Polizisten bei Demo
Eine Person wurde festgenommen
Es wurden sechzig Personen kontrolliert, 17 Anzeigen wegen Nichteinhaltung der COVID 19 Maßnahmen erstattet und eine Person musste festgenommen werden.
Gegen halb sechs kam es zu einem bedenklichen Vorfall. Eine 51-jährige Frau blieb mit ihrem PKW im Fliessverkehr gegenüber der Versammlung auf der einzigen freien Fahrspur stehen, um ihrer Sympathie mit den Versammlungsteilnehmern Ausdruck zu verleihen. Die Frau hielt eine Österreichfahne aus dem offenen Fenster ihres PKW´s, hupte mehrfach und schrie dieselben Parolen wie die Versammlungsteilnehmer.
Daraufhin wurde die Autolenkerin einer Verkehrskontrolle unterzogen worauf sie mit ihrem PKW auf drei Polizeibeamte zufuhr und diese zur Seite springen mussten um nicht überfahren zu werden. Sie blieben dabei glücklicherweise unverletzt. Die Frau wird wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und mehreren Verwaltungsübertretungen angezeigt.
Angriff auf Exekutive völlig inakzeptabel
In aller Deutlichkeit verurteilten Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner diesen Angriff einer Teilnehmerin der Demonstration in Bregenz auf dort diensthabende Polizistinnen und Polizisten: «Hier wurde eine rote Linie überschritten. Ein Angriff auf die Exekutive ist völlig inakzeptabel.» Wallner und Gantner fordern, dass der Veranstalter der Demonstration für diesen Vorfall zur Verwantwortung gezogen wird.
Dieser Vorfall reiht sich in eine Reihe von Ereignissen, die sich bei und um die Demonstrationen herum in der letzten Zeit zugetragen haben: aggressive Sprache, Drohungen in Richtung politisch Verantwortlicher, Nichteinhalten der COVID-Schutzmaßnahmen sowie versuchtes Eindringen auf das Privatgrundstück von Landeshauptmann Markus Wallner und seiner Familie.
Veranstalter zur Rechenschaft ziehen
«Hier können sich die Veranstalter der Demonstrationen nicht aus der Verantwortung nehmen, denn sie tragen zu dieser Stimmung und diesen indiskutablen Vorgängen bei. Bis jetzt gibt es nicht einmal eine klare und umissverständliche Distanzierung. Wir fordern die Veranstalter auf, endlich die notwendige Verantwortung für diese höchst bedenklichen Entwicklungen und Handlungen zu übernehmen«, so Wallner und Gantner. «Die Herausforderungen der Pandemie lassen sich nicht auf der Strasse finden“, betonten Landeshauptmann und Sicherheitslandesrat abschliessend.