Aktuell ruht der Ball im Rheintaler Amateurfussball. Beim einen oder anderen Verein hat die langwierige Vorbereitungszeit in dieser Woche zwar begonnen, allerdings dauert es noch bis Ende März, bis es wieder um Punkte geht. Winterzeit gleich Transferzeit, heisst es aber auch im Amateurbereich. Allerdings ist seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr der gleiche Aktionismus spürbar wie vor Corona. Seitens der Spieler wird nicht mehr jedem «Spesennötli» hinterhergehechelt und die Vereinstreue scheint aufgrund der seit März 2020 herrschenden Widrigkeiten zugenommen zu haben. Tatsache ist aber auch, dass den Vereinen Corona-bedingt weniger Einnahmen zur Verfügung stehen.
«Wir bleiben unserer Linie treu»
Sportlich mässig Vorrunde
Die drei Rheintaler Vertreter in der 2. Liga haben eine durchzogene Vorrunde hinter sich. Während sich der FC St.Margrethen mit fünf und der FC Au-Berneck mit vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz halbwegs komfortabel platzieren konnten, grüsst der FC Montlingen für einmal nicht vom Kolbenstein, sondern von einem Abstiegsplatz. Auf diese Baisse hat die sportliche Leitung der Kolbensteiner bereits reagiert. Noch vor Weihnachten wurden zuerst Oliveira und Godoi Pereira im Doppelpack und dann Lucho als Neuzugänge präsentiert. Der in der Vorrunde verletzungsgeplagte FC St.Margrethen zog zeitnah nach und präsentierte grad fünf Neuzugänge.
Au-Berneck setzt auf die Weiterentwicklung der Mannschaft
Auch Guido Böhrer, Sportchef beim FC Au-Berneck, sind die Transferaktivitäten von Montlingen und St.Margrethen nicht entgangen. Wer jetzt aber von den Auern eine Transferoffensive erwartet, sieht sich getäuscht. Dazu der Auer Sportchef: «Mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren haben wir aktuell eine sehr junge Mannschaft, die aber aus unserer Sicht ein hohes Entwicklungspotential aufweist. Primär ist es wichtig, dass wir die aktuelle Mannschaft zusammenhalten können».
Auch Böhrer ist sich bewusst, dass die Loyalität der Spieler zu den Vereinen nicht immer so ausgeprägt war, wie man sich das als Verein wünschen würde. Er betont weiter, dass die aktuelle Mannschaft im Umfeld bei Vorstand, Sponsoren und Gönnern Freude mache und zur Stärkung der Identifikation beigetragen habe.
Keine Transfers «auf Teufel komm raus»
«Wir haben in der Vorrunde einige Punkte aufgrund von fehlender Routine leichtfertig verschenkt. Aber das ist halt auch ein Teil des Entwicklungsprozesses bei einer jungen Mannschaft. Natürlich wäre es schön, dieses Manko mit erfahrenen Spielern etwas zu kompensieren. Wir sondieren diesbezüglich den Markt, wissen aber auch um die Schwierigkeiten im Markt, wenn man gewisse «Spesen-Gepflogenheiten» eben nicht mitmacht».
Der FC Au-Berneck scheint seiner Linie und Philosophie treu bleiben zu wollen. Eine vom Sportchef orchestrierte Transferoffensive wird es auf der Degern nicht geben. Böhrer bestätigt das und ergänzt: «Uns ist bewusst, dass die Rückrunde eine Herausforderung sein wird. Staff und Vorstand stehen aber voll und ganz hinter der Philosophie, junge Spieler zu fördern und zu entwickeln».