In einer Pressekonferenz ist die Österreichische Regierung heute, Donnerstag, auf die durch Omikron veränderte Coronalage eingegangen und hat ihre Vorstellungen, Massnahmen und Ziele präsentiert. Wichtig für alle Rheintaler, die dann und wann ennet des Rheins ihre Einkaufswägen füllen oder die ihren Winterurlaub in der Alpenrepublik verbringen wollen.
Kampf gegen den Lockdown in Österreich
Neue Situation
«Wir haben durch Omikron eine neue Situation», erläuterte Bundeskanzler Karl Nehammer, «ein sprunghaftes, noch nie gekanntes Ansteigen der Infektionszahlen. Gleichzeitig gibt es aber good News: Omikron hat in der Regel mildere Krankheitsverläufe zur Folge. Und die Booster-Impfung schützt sehr zuverlässig vor einem Aufenthalt auf der Intensivstation.»
Innerhalb von nur drei Tagen ist die Zahl der Coronansteckungen landesweit von 3.400 auf 9.700 pro Tag gestiegen. Der Skiort Flachau im Salzburgerland weist derzeit eine rekordverdächtige Inzidenz von sagenhaften 7´600 auf. Bisher allerdings noch ohne Spitalseinweisungen. Was sich aber ändern kann.
Massive Ansteckungswelle
Angesichts dieser massiven Ansteckungswelle, die bevorsteht, müsse das vordringliche Ziel sein, die kritische Infrastruktur zu schützen. Also dafür zu sorgen, dass die Energieversorgung, das Krankenhaussystem, die Sicherheitskräfte und so weiter funktionsfähig bleiben. «Die Länder haben sich bereits über die Feiertage im Eiltempo auf diese Gefahr vorbereitet» erklärte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner, der als Präsident der Landeshauptleutekonferenz über Video der Pressekonferenz zugeschaltet war.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Regierungschef Karl Nehammer waren sich einig: Neben dem Schutz der kritischen Infrastruktur ist die Impfquote weiter zu steigern, der Hospitalisierungsgrad niedrig zu halten und ein Lockdown zu verhindern. So Bundeskanzler Nehammer «Wir müssen alle zusammen solidarisch gegen einen weiteren Lockdown kämpfen.»
Drei Massnahmenbündel
Wozu neu drei Massnahmenbündel geschnürt worden seien. Zunächst ein Massnahmenpaket, bestehend aus deutlich erhöhtem Kontrolldruck, einer Kontrollpflicht für den Handel (mit Ausnahme von Waren des täglichen Bedarfs ist 2G vorgeschrieben) und einer Erhöhung der Sanktionen bei Zuwiderhandlungen gegen die Schutzmassnahmen.
Dazu kommt ein Quarantänepaket. Das Quarantänemanagement soll wesentlich vereinfacht werden. So entfällt künftig die qualitative Unterscheidung von Kontaktpersonen. So werden auch alle, die bereits zweimal geimpft und zusätzlich beboostert sind, grundsätzlich nicht mehr zu den Kontaktpersonen und müssen nicht in Quarantäne. Ein Freitesten soll nach fünf Tagen möglich sein.
Und schliesslich wurde noch ein Schutzmassnahmenpaket beschlossen. Die FFP2-Maskentragepflicht wird auf jene Orte im Freien ausgedehnt, bei denen der Mindestabstand von zwei Metern nicht gewahrt werden kann, wie z.B. in Fussgängerzonen oder in Warteschlangen.
Werkzeugkasten gegen Corona
«Wir haben in den letzten zwei Jahren einen Werkzeugkasten gegen Corona entwickelt, der uns gut durch diese Zeit gebracht hat», so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, «deshalb bleiben auch die bestehenden strengen Massnahmen aufrecht.»
Das heisst, dass der nach wie vor bestehende Lockdown für alle Ungeimpften weiter aufrecht bleibt. Genauso wie die bestehende Maskenpflicht, die ja weiter ausgedehnt wird. Ebenso aufrecht bleibt die generelle Sperrstunde um 22.00 Uhr und die Schliessung der Nachtgastronomie. «Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, dass Österreich am Laufen bleibt.»